Aktion scharf gegen Raser
"Radargeräte, Kameras" – neuer Plan gegen Tuning-Szene
In mehreren Städten bei Linz sorgen Tuner und Poser für Ärger. Immer wieder gibt es Beschwerden. Nun machen Politik und Behörden aber ernst.
Regelmäßig schreckt lautes Motorengeheul die Anwohner in Traun aus dem Schlaf. Dort finden neben einem Supermarkt regelmäßige Treffen der Tuning-Szene statt. Dann trudeln die Boliden nacheinander heran. BMW M3, BMW M4, Mercedes AMG e63, all das ist vor Ort. "Die Autos haben teilweise 400 bis 600 PS. Es ist laut, es wird gedriftet, es finden Rennen statt", schilderte ein Ermittler, der die Szene genau kennt, kürzlich im Gespräch mit "Heute".
Teilweise, so heißt es aus Polizeikreisen weiter, finden auf den Bundesstraßen Rennen mit bis zu 200 km/h statt. "Es gab schon Schwerverletzte, es ist nur eine Frage der Zeit, bis es Tote gibt". Zuletzt trafen sich einige Lenker zu einem Autocorso nach einem Türkei-EM-Match. Ein Anrainer rastete komplett aus, drohte den Feiernden mit dem Umbringen.
Neuer Gipfel am Mittwoch
Politik und Polizei haben jetzt genug davon. Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinden Leonding, Traun und Pasching haben sich am Mittwoch erneut getroffen, um das Problem zu besprechen. Seit Ende April vernetzen sich die Gemeindevertreter mit Polizei und Behörden. Ziel ist es, ein ganzes Maßnahmenbündel zu schnüren.
Diese Maßnahmen sollen helfen:
- Mehr Radargeräte, um die Raser zur Kasse zu bitten
- Videoüberwachung auf jenen Parkplätzen, auf denen die Treffen regelmäßig stattfinden
- zudem eine Reduzierung der erlaubten Haltezeit auf Parkplätzen auf 15 Minuten außerhalb der Geschäftszeiten
- Verbesserung der Lärmschutzwände, um die Anrainer zu schützen
Was am Mittwoch genau besprochen wurde und geplant ist, bleibt vorerst noch geheim. Die Teilnehmer des Gipfels haben sich auf ein Stillschweigen geeinigt, bis das Paket tatsächlich fixiert wurde. Das könnte schon in wenigen Wochen passieren.