"Er jubelte über Crash"

Rabiater Raser rammt Radler um und lacht darüber

Eine unglaubliche Amokfahrt durch Wien landet nun vor Gericht. Ein Pole soll lachend ein Auto und einen Biker gerammt haben, dann flüchtete er zu Fuß.

Christian Tomsits
Rabiater Raser rammt Radler um und lacht darüber
Vor dem Parlament raste ein Pole und rammte dabei ein Auto und einen Radfahrer – nun kommt er vor Gericht.
Karl Schöndorfer / picturedesk.com

Mit bis zu 100 km/h raste der Pole (39) am 24. Juni zur Rushhour gegen 18 Uhr am Wiener Ring entlang – ignorierte dabei jede Verkehrsregel – wir berichteten. Wie bei einem Autorennen soll der Betrunkene (1,44 Promille) links und rechts überholt haben, lenkte das Fahrzeug seines Bruders dabei auch (unerlaubterweise) auf die Bim-Gleise.

Missglückter Drift wird fast zur Todesfalle

Beim Abbiegen kurz nach dem Heldenplatz brach dem Rambo-Raser vor dem Parlament das Heck aus, eine Gruppe von rund 15 Personen musste sich vor dem Denkmal der Republik mit einem Sprung zur Seite in Sicherheit bringen – Lebensgefahr!

Doch damit nicht genug: Der Pole, der als Essenslieferant arbeitet, drückte nach dem missglückten Drift erneut auf Gas und rammte kurz danach am Schmerlingplatz seitlich das Auto einer 50-Jährigen – laut Anklage der Staatsanwaltschaft absichtlich und nach Blickkontakt mit der Lenkerin. "Er ist gezielt auf mich zugefahren – und hat dabei gelacht", sagte das schockierte Opfer aus.

Und die wirklich unglaubliche Amokfahrt ging auch danach noch weiter: Wieder beschleunigte der Pole und räumte einen Radfahrer (23) um. Den Mann nahm er noch mehrere Meter auf der Motorhaube mit, überrollte dabei das Bike, das völlig zerstört wurde. Beim anschließenden Sturz vom Auto brach sich der 23-Jährige mehrere Knochen.

Star-Verteidiger Nikolaus Rast ist vor Gericht "Beifahrer" des Angeklagten, wird ihn verteidigen.
Star-Verteidiger Nikolaus Rast ist vor Gericht "Beifahrer" des Angeklagten, wird ihn verteidigen.
Denise Auer

Die befremdliche Reaktion auf beide Crashs wird von zwei Zeugen beschrieben: Der Autofahrer soll gejubelt haben. "Es war wie ein Siegesruf, als ob er etwas geschafft hätte." Der Verdächtige flüchtete zu Fuß und konnte wenig später gefasst werden.

Prozess findet in Wien statt

Das Lachen dürfte ihm spätestens in der U-Haft längst vergangen sein: Am 25. Oktober wird dem Mann wegen vorsätzlicher Gemeingefährdung und absichtlich schwerer Körperverletzung nun der Prozess gemacht – einer Mordversuchsanklage entging der Mann nur knapp.

Star-Anwalt Niki Rast erwartet bei der Verteidigung vor Gericht wohl trotzdem juristische Schwerarbeit, eine empfindliche Haftstrafe droht. "Er bereut das von ihm gesetzte Verhalten zutiefst. Es ist ihm unerklärlich“, sagte der Top-Jurist. Für seinen Mandanten gilt die Unschuldsvermutung.

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    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Ein betrunkener Pole (39) raste am 24
    • Juni mit bis zu 100 km/h durch Wien, rammte dabei absichtlich ein Auto und einen Radfahrer und jubelte über die Crashs
    • Nun steht er wegen vorsätzlicher Gemeingefährdung und absichtlich schwerer Körperverletzung vor Gericht, wo ihm eine hohe Haftstrafe droht
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