"Stürmische Gewässer"
Putin-Zentralbankchefin gibt zu, dass Sanktionen wirken
Äußerungen der russischen Zentralbankchefin zeigen, dass die Sanktionen gegen Russland wirken.
"Unser Schiff ist in sehr stürmische, unbekannte Gewässer geraten" – diese Aussage soll Putins Zentralbankchefin Elvira Nabiullina bei einer Sitzung des Rates für die Entwicklung des Finanzmarktes gemacht haben. "Aber der Ozean ist immer noch ein Ozean. Das Ruder liegt in unseren Händen, und wir müssen den Weg zum Ziel entschlossen ebnen."
Laut der "Frankfurter Neuen Presse" deutet diese Bildsprache darauf hin, dass die westlichen Sanktionen Russland zunehmend treffen. Die Wirtschaft im Land sei zwar relativ robust, wegen des Angriffskriegs in der Ukraine fehle es aber an Arbeitskräften. Nabiullina habe zudem gesagt, dass "mit Sanktionen verbundene Inflationsrisiken" eingetreten seien.
Hohe Inflation zwingt Russland zu Zinsanhebung
Russlands Zentralbank erhöhte den Leitzinssatz Ende Juli um zwei Punkte von 16 auf 18 Prozent. Zu Kriegsbeginn lag er gemäß DPA noch bei 9,5 Prozent. Der Grund dafür war die hohe Inflation, die klar über der Prognose der Zentralbank lag, wie das Institut damals mitteilte. Im Juni hatte die Teuerungsrate im Vergleich zum Vorjahr laut AFP bei 8,6 Prozent gelegen.
Kryptowährungen als Ausweg?
Russland wird laut Nabiullina zudem bald grenzüberschreitende Zahlungen mit Kryptowährungen erlauben. Der Grund dafür sei, dass westliche Aufsichtsbehörden Druck auf Banken ausüben und diese so veranlassten, bei Zahlungen nach und aus Russland Vorsicht walten zu lassen. Das neue Gesetz soll gemäß "Handelsblatt" im Herbst in Kraft treten.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Die Sanktionen gegen Russland sind umstritten, viele sagen, sie wirkten nicht
- Äußerungen der russischen Zentralbankchefin deuten nun aber darauf hin, dass die Sanktionen Russland definitiv schaden
- Elvira Nabiullina sagte unter anderem, dass "mit Sanktionen verbundene Inflationsrisiken" eingetreten seien