Akkreditierung entzogen

Putin wirft ORF-Journalistin aus Russland raus

ORF-Korrespondentin Maria Knips-Witting wird von Russland ausgewiesen. Moskau hat ihr die Akkreditierung entzogen und sie zur Ausreise aufgefordert.

André Wilding
Putin wirft ORF-Journalistin aus Russland raus
ORF-Korrespondentin Maria Knips-Witting soll Russland verlassen.
ORF / Screenshot

Russland hat der ORF-Korrespondentin Maria Knips-Witting die Akkreditierung entzogen und sie zur Ausreise aufgefordert. Es handle sich um eine Reaktion auf den Entzug der Akkreditierung eines russischen Korrespondenten der Staatsagentur TASS in Österreich, teilte das Moskauer Außenministerium am Montag mit. Im Gegenzug müsse eine österreichische Korrespondentin das Land nun verlassen. Maria Knips-Witting hatte seit Jänner 2024 aus Moskau berichtet.

ORF bedauert Entscheidung

Der ORF selbst bestätigte in der Nacht auf Dienstag den Akkreditierungsentzug für Knips-Witting und bedauerte gleichzeitig die Entscheidung des Außenministeriums in Moskau. Man könne diese nicht nachvollziehen und werde alle notwendigen Schritte unternehmen, um für das ORF-Publikum weiterhin eine unabhängige und umfassende Berichterstattung aus Russland sicherzustellen, hieß es in einer Aussendung.

In einer Stellungnahme des Moskauer Außenamts, die der APA am Montagabend vorlag, heißt es: "Am 31. Mai wurde der Botschafter Österreichs in das russische Außenministerium zitiert. Es wurde im Zusammenhang mit den diskriminierenden Maßnahmen gegen russische Journalisten heftiger Protest eingelegt. Der Leiter der diplomatischen Vertretung wurde gewarnt, dass, falls Wien seine Entscheidung, die Rechte russischer Journalisten zu verletzen, nicht überdenke, Gegenmaßnahmen in Bezug auf die in Russland ständig akkreditierten österreichischen Korrespondenten ergriffen würden."

"Eine erzwungene Maßnahme"

Von russischer Seite wurde laut APA betont, "dass eine solche Entwicklung nicht auf Moskaus Wunsch geschehe, sondern eine erzwungene Maßnahme darstelle". Demnach hatten die österreichischen Behörden ihrerseits am 30. April dem TASS-Korrespondenten Iwan Popow die unbefristete Akkreditierung und seinen Aufenthaltstitel entzogen sowie die Aufforderung erteilt, das Land innerhalb von zwei Wochen zu verlassen. Laut russischen Angaben führten die österreichischen Behörden keine Erklärung für diese Schritte an.

Iwan Popow habe am 7. Juni Österreich verlassen müssen. Weiters heißt es in der Stellungnahme: "In diesem Zusammenhang wurden Spiegelmaßnahmen gegen Maria Knips-Witting, einer Journalistin des Moskauer Büros des Österreichischen Rundfunks (ORF), ergriffen. Am 10. Juni wurde sie aufgefordert, ihre Akkreditierungsausweise abzugeben und das Territorium der Russischen Föderation schnellstmöglich zu verlassen."

"Diskriminierung russischer Journalisten"

Außerdem wurde mitgeteilt: "Sollte das offizielle Wien die Praxis der Diskriminierung russischer Journalisten fortsetzen, wird eine entsprechende Reaktion in Bezug auf österreichische Journalisten unverzüglich folgen. Im Einklang mit den Grundsätzen der Medienfreiheit und auf der Grundlage der Gegenseitigkeit werden wir bereit sein, die Möglichkeit der Akkreditierung neuer ORF-Mitarbeiter in Russland zu prüfen, sobald die österreichische Regierung die Bedingungen für die Arbeit russischer Medienvertreter geschaffen und das TASS-Büro in Wien seine Arbeit in vollem Umfang wiederaufgenommen hat."

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    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Russland hat die ORF-Korrespondentin Maria Knips-Witting ausgewiesen, als Reaktion auf den Entzug der Akkreditierung eines russischen Korrespondenten in Österreich
    • Der ORF bedauert die Entscheidung und plant, weiterhin unabhängige Berichterstattung aus Russland sicherzustellen
    • Moskau betont, dass die Maßnahme eine Reaktion auf die Diskriminierung russischer Journalisten in Österreich sei und droht mit weiteren Gegenmaßnahmen, falls die Praxis fortgesetzt wird
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