So lief der Deal
Putin-Freund gehört Millionen-Villa am Fuschlsee
Weltweit besitzt der Oligarch rund 70 Luxusimmobilien. Eine davon ist ein Anwesen am Fuschlsee. Ein neues Datenleak legt neue Details dazu offen.
Der russische Oligarch Roman Abramovitsch gilt nicht nur als einer der vermögendsten Menschen der Welt, sondern auch als enger Vertrauter von Kreml-Chef Wladimir Putin. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs steht der ehemalige Präsident des britischen Fußballclubs FC Chelsea auf den Sanktionslisten der EU und Großbritannien. Der 57-Jährige besitzt weltweit rund 70 Luxus-Immobilien, darunter auch das Fischerhaus am Salzburger Fuschlsee. Das geht aus dem "Cyprus Confidential Project" vom Recherchenetzwerk International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ) hervor, an dem u.a. auch der ORF beiteiligt ist.
Doch auch wenn der Nachbar des direkt am Fuschlsee gelegenen Anwesens, der Landwirt Hans Stöllinger, im ORF-Interview sicher erklärt, das Haus gehöre Roman Abramovitsch, sind die Besitzverhältnisse doch ein wenig komplizierter. Denn der russische Oligarch hat zahlreiche seiner Immobilien erworben, ohne selbst in Erscheinung zu treten. So auch in Salzburg. Offiziell wurde das Fischerhaus 2007 von der Gattin des FC-Chelsea-Direktors Eugene Tenenbaum, einer britischen Bekannten Abramovitschs, um 11,3 Millionen Euro gekauft.
Unterstützt wurden Kauf und Renovierung der Liegenschaft mit über zwei Hektar Wald, knapp 6.600 Quadratmeter landwirtschaftlichem Grund und direktem Seezugang, so berichtet das ORF-"Frühjournal", vom früheren Koch von Abramovitsch, einem Tiroler mit Wohnsitz im Burgenland.
Finanziert, laut "Cyprus Confidential Project", durch einen von Abramovitsch kontrollierte Briefkastenfirma ("Farleigh International Limited") auf den britischen Jungferninseln.
Keine Sanktionen zu befürchten
2017 wurde das Fischerhaus dann Abramovitschs Tochter Anna "geschenkt". Wobei bereits zuvor in einer Treuhandurkunde festgehalten wurde, dass die Britin nie wirkliche Eigentümerin der Immobilie war. Seit fünf Jahren ist das am Fuschlsee Rundweg gelegene Anwesen im Grundbuch auf den Namen Anna Abramowitsch eingetragen. Sanktionen hat diese keine zu befürchten – denn anders als ihr Vater, steht sie auf keiner roten Liste. Das Verwandtschaftsverhältnis alleine begründet laut Rechtsprechung des Obersten Gerichtshofs noch keine Kontrolle der sanktionierten Person über die Immobilie oder das Unternehmen.