Süß, bunt und anders

Puro Patisserie in Wien setzt auf puren Torten-Genuss

"Mach deine Wochenenden süßer" rät Rachelle Choi. Freitag bis Sonntag verkauft sie im "Puro" viele bunte Kalorien - sonst designt sie Hochzeitstorten.

Wien Heute
Puro Patisserie in Wien setzt auf puren Torten-Genuss
Rund um die Uhr in der Backstube und immer mit guter Laune und viel Energie: Jungunternehmerin Rachelle Choi in ihrem Puro
Helmut Graf

"Bei Puro Patisserie backen wir nicht nur Kuchen: Wir schaffen Erlebnisse für den Gaumen, die sich in die Erinnerung einprägen" verspricht die junge Konditorin Rachelle Choi (31). Dass sie das kann, hat sie gleich zweimal bewiesen: in Wien und in ihrer Heimat in den Philippinen wurde sie als Konditormeisterin geprüft. Sie will beweisen, dass ein Stück Kuchen mehr als nur ein Dessert sein kann: "Es ist ein Stück Freude, Nostalgie und Zusammengehörigkeit".

Angefangen hat alles mit ihrer Webseite für Geburtstags- und Hochzeitstorten, das Café war nur so eine Nebenidee – inzwischen ist der Verkauf dort noch intensiver als online. Das ging von Null auf Hundert, so Rachelle dankbar und überrascht vom eigenen Erfolg. "Unsere Zielgruppe sind Millennials, die gern Neues ausprobieren und etwas wagen wollen. Darum haben wir dann im 6. und 7. Bezirk nach einem Ladenlokal gesucht", so die junge Frau im Gespräch mit "Heute". Nun wurde Rachelle Choi von der Kundschaft auf der Magdalenenstraße 8 (Wien-Mariahilf) ganz nah beim Naschmarkt schon ausgiebig geprüft – und gefeiert. Schon zur Eröffnung haben die Wiener in Wind und Regen draußen Schlange gestanden, um von der neuen Köstlichkeit zu probieren. Damit hatte die junge Unternehmerin nicht gerechnet. Ebensowenig ihr Mann. Gemeinsam mit ihm schmeißt sie nun jedoch den Laden – als er sah, wie gut es läuft, gab er seinen Job auf und unterstützt seine Frau nun mit voller Kraft.

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    Fast zu schade, um hinein zu beißen
    Fast zu schade, um hinein zu beißen
    https://www.puropatisserievienna.com/design-portfolio

    Jedes Wochenende gibt es die volle Ladung für die Seele

    Nur freitags bis sonntags 12 bis 17 Uhr hat die erste und einzige philippinische Patisserie Wiens geöffnet. Im Jahr 2015 begann die Geschichte des besonderen Wiener Lokals – im Herzen Asiens. "Einem Ort, wo kulinarische Traditionen ebenso reich wie vielfältig sind. Wenn wir heute vorspulen, befinden wir uns in der bezaubernden Stadt Wien, einem Zusammenfluss von Kulturen, der zur neuen Leinwand für unsere gastronomische Kunst geworden ist." 

    Kuchen sollen Fantasie und Gaumen verwöhnen

    Die Puro Philosophie basiert auf der Harmonie der Kontraste. "Wir glauben an die Verbindung altbewährter Techniken mit avantgardistischen Ansätzen, um Kreationen zu schaffen, die sowohl den Gaumen als auch die Fantasie verwöhnen." Jede Zutat werde sorgfältig ausgewählt, jedes Geschmacksprofil sorgfältig ausbalanciert, so die leidenschaftliche Konditorin. "Ich benutze keine Farbstoffe, keine Zusatzstoffe, möglichst nur Bio-Produkte." Darum auch der Name, puro bedeutet auf philippinisch pur oder rein.

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      Der violette "Ube Leche Cake" (um 6 Euro) aus violetter Yamswurzel ist ein Bestseller
      Der violette "Ube Leche Cake" (um 6 Euro) aus violetter Yamswurzel ist ein Bestseller
      Helmut Graf

      Zwar sind die Farben der Kuchen knalligbunt – aber die Aromen und die Süße sind alles andere als krachig und laut. Es stecken keine künstlichen Zutaten in den Speisen und nach dem Verzehr fühlt man sich nicht elend, da es einen grundlegenden Unterschied zur westlichen Backkunst gibt – mehr Luft und Leichtigkeit, gesunde Zutaten wie Yamswurzel oder Pandan und weniger Industriezucker.

      Knallbunt – aber nicht knallsüß

      Die Bestseller im Puro sind der lila Kuchen "Ube Leche Cake" (um 6 Euro) aus violetter Yamswurzel, der "Leche Flan" (zubereitet mit Kondensmilch, viel Ei und Vanille – das ist DAS philippinische Dessert schlechthin. Es kann als philippinische Version der Crème Brûlée bezeichnet werden ), der Karottenkuchen – sowie der grüne "Pandan Chiffon Cake" (feuchter, mit Pandan angereicherter Chiffon-Kuchen, gefüllt mit Pandan-Creme und Zuckerrohrkaramell, überzogen mit Puro Light Cream.) Pandan heißen die Blätter des "Pandanus amaryllifolius" - ein "Superfood", das in der thailändischen, malaysischen und indonesischen Küche zum Backen verwendet wird. Die Pandan-Blätter duften und schmecken nussig und nach Vanille – Pandan wird darum auch "ostasiatische Vanille" genannt.

      Im Café stehen Freitag, Samstag und Sonntag jeweils sechs Kuchen zur Wahl, einer ist immer vegan, zwei wechseln immer je nach Saison und drei sind fix: das sind zugleich die Bestseller. Bei den bestellten Torten bietet Rachelle auch vegan, gluten- und und laktosefrei an. Für eine Torte braucht sie eine Stunde. "Ich bin schnell geworden", lacht sie. Ihr persönlicher Favorit ist die Pandan Torte. Jeden Tag verkauft sie im Geschäft rund 70 Stück Kuchen. An den drei Tagen ab Freitag kann man sich durch die Karte des Puro kosten. Auch an den übrigen Tagen legt die Konditorin und Mama von fünf Kindern nicht die Hände in den Schoß: Dann steht sie in der Backstube und arbeitet an den vielen Bestellungen, die ihr jeden Tag ins Haus flattern. Spezialisiert ist sie auf Hochzeitstorten – schaut man sich ihre Kunstwerke an, versteht man sehr gut, warum sie auf Instagram postet: "Darum nehme ich während der Arbeit keine Anrufe entgegen" – volle Konzentration für ihre Kunstwerke zum hinein beißen.

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        Sabine Hertel
        red
        Akt.