Gerüchteküche brodelt

PS-Hammer: F1-Team nicht mehr mit eigenen Motoren?

Bei Alpine, dem Renault-Werksteam in der Formel 1, rumort es. Steigen die Franzosen als Motorbauer bei ihrem eigenen Rennstall aus?

Sport Heute
PS-Hammer: F1-Team nicht mehr mit eigenen Motoren?
Der Alpine-Rennstall denkt darüber nach, Kundenmotoren zu beziehen.
Imago Images

Nur fünf Pünktchen hat Alpine in der laufenden Saison eingefahren, belegt damit bloß den enttäuschenden achten Platz in der Team-Wertung, hinkt nur hinterher. Hinzu kommen immer wieder Streitereien unter den beiden Piloten Pierre Gasly und Esteban Ocon, die in der bevorstehenden Trennung von Ocon gipfelten – nicht zuletzt wegen dem Crash der beiden Teamkollegen in der ersten Runde von Monaco. Der Franzose muss den Rennstall am Saisonende verlassen, sein Vertrag wird nicht verlängert.

All das heizte zuletzt Gerüchte über einen Verkauf des Formel-1-Teams an. Renault könnte, so wurde spekuliert, das Interesse an der Rennserie verlieren. Diese Pläne dürfte der französische Autobauer vorerst verworfen haben.

Kein Renault-Motor im Renault-Werksteam?

Allerdings scheinen die Franzosen nun einen anderen Plan zu verfolgen, wie "motorsport.com" berichtet: Renault erwäge nämlich, das Werksteam aufzulösen – ein ungewöhnlicher Schritt. Alpine könnte ab 2026 dann nicht mehr mit den hauseigenen Motoren beliefert werden, sondern auf Kunden-Aggregate setzen.

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    Die neue Saison steht in den Startlöchern. Das sind die neuen Boliden der verschiedenen Teams.
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    GEPA

    Der Grund dafür ist vor allem, dass die Renault-Antriebseinheit, die aktuell im Alpine verbaut ist, der schwächste Motor der Formel 1 ist, das Team mit einem PS-Nachteil zu kämpfen hat. Und es gibt keine Garantie, dass sich das ab 2026, wenn das neue Reglement der Turbo-Hybrid-Motoren greift, ändert. Nun, so heißt es in dem Bericht, könnten die kostspieligen Arbeiten am neuen Motor eingestellt werden.

    Gespräche mit Lieferanten

    Zumindest soll sich Teamchef Bruno Famin intensiv mit dieser Variante befasst und zuletzt bereits Gespräche mit potenziellen Motorenlieferanten geführt haben. Red Bull Powertrains, aber auch Mercedes, könnten infrage kommen. Ab 2026 werden dann mit Audi, das das Sauber-Team übernimmt, und Honda, das zum Aston-Martin-Lieferanten wird, zwei weitere Motorenbauer in die Rennserie einsteigen. Vom neuen Mercedes-Aggregat wird hinter vorgehaltener Hand bereits geschwärmt, während es über die Konkurrenzfähigkeit des Red-Bull-Motors eher kritische Stimmen gibt.

    Aktuell hat Renault als einziger Motorenlieferant kein Kundenteam – ein untrügliches Zeichen für die Schwäche des Motors. Sollte sich das Team tatsächlich für den Weg des Kundenmotors entscheiden, aber ab 2026 keinen Motorlieferanten finden, müsste dem Formel-1-Reglement zufolge der Motorenbauer, der die wenigsten Teams beliefert, einspringen. Also eben Honda oder Audi.

    red
    Akt.
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