"Rettet den Christkindlmarkt"
Protest wegen Vergabe der Standplätze am Rathausplatz
Seit der Christkindlmarkt am Rathausplatz neue Veranstalter hat, wehren sich Standler gegen angeblich korrupte Vergabe der Plätze.
Schon im vergangenen Jahr hatte die Initiative "Rettet den Christkindlmarkt" für Schlagzeilen gesorgt. Die Initiative, bestehend aus Marktfahrer-Familien, protestiert gegen die Neuvergabe des Christkindlmarkts am Rathausplatz an die "Stadt Wien Marketing GmbH".
Trotz Unterlassungsklagen Protest geplant
Der Streit eskalierte schon im vergangen Jahr. Ein Standler hatte einen Projekt-Mitarbeiter und seine Familie anonym am Telefon bedroht. Diese zogen schließlich sogar aus ihrer Wohnung in ein Hotel, wurden schlussendlich von einem Security beschützt. Die Polizei konnte den anonymen Anrufer schlussendlich ausfindig machen. Er bekam ein Betretungs- und Annäherungsverbot.
Trotz Unterlassungsklagen und Gerichtsterminen geht der Streit nun aber weiter. Die Initiative ruft anlässlich der Eröffnung des heurigen Christkindlmarkts am Rathausplatz zu einer Protest-Kundgebung auf. Laut ihnen basiere die Standvergabe auf der "roten Wiener Freunderlwirtschaft", traditionelle Marktfahrer-Familien, die keine Plätze mehr bekommen, würden um ihre Existenz gebracht.
Von 95 Ausstellern sind nur 30 Prozent neu
Das dürften sie aber gerichtlich so nicht mehr sagen. Denn in einer Unterlassungsklage aus dem letzten Jahr, die in einem Vergleich endete, wurde festgelegt, dass die Initiative nicht mehr behaupten darf, dass die Vergabe der Marktstände am Wiener Christkindlmarkt 2022 korrupt gewesen sei.
Das Stadt Wien Marketing schildert außerdem genau, wie die Stände vergeben werden. Die Plätze werden öffentlich ausgeschrieben. Die eingelangten Bewerbungen werden dann von einer Kommission, bestehend aus Mitgliedern der Wirtschaftskammer, Wirtschaftsagentur, des Wien Tourismus, des Marktamts und der Stadt Wien Marketing GmbH gesichtet und bewertet. Von den 95 Ausstellern sind heuer 30 Prozent neu, 70 Prozent waren auch letztes Jahr schon am Markt.