Sport
Protest gegen Nazi-Demo! NFL-Star ignoriert Hymne
Der nächste Sitz-Protest in der NFL! Nach Marshawn Lynch bleibt auch Michael Bennett bei der US-Hymne sitzen. Der Grund: Gewalt bei Demos in Charlottesville.
Im US-Sport ist Patriotismus eine Selbstverständlichkeit. Die Hymne wird selbstverständlich stehend und mit der Hand auf dem Herzen zelebriert. Doch die USA haben aktuell auch ein Problem mit Gewalt und Rassismus. Bei einer Rechtsextremen-Demo des Ku-Klux-Klan in Charlottesville raste ein Auto in eine Gruppe von Gegendemonstranten, eine 32-jährige Frau starb, 19 Personen wurden verletzt. Ein Thema, das auch den NFL-Stars nahe geht – und zu heftig diskutierten Protestaktionen führt.
Bennett bleibt sitzen
So blieb bei einem Preseason-Spiel gegen die Los Angeles Chargers der Seattle Seahawks Michael Bennett während der US-Hymne sitzen. "Mein Vater ist im Militär. Ich liebe Hotdogs wie jeder andere Amerikaner. Ich liebe Football wie jeder andere Amerikaner. Aber ich liebe keine Rassentrennung. Ich liebe keine Krawalle oder Unterdrückung", erklärt er seine Aktion. Dafür erntet er beim US-Publikum nicht nur Lob. Den Kritikern bietet er aber die Stirn: "Ich will einfach nur sehen, dass Leute die Gleichberechtigung bekommen, die sie verdienen. Daher möchte ich diese Plattform nutzen, um diese Message in die Köpfe der Leute zu bekommen."
Kaepernick boykottiert?
Ein weiterer Grund für die Aktion ist die Situation von Colin Kaepernick, der als erster NFL-Spieler mit einem "Hymnen-Sitzstreik" gegen Rassismus protestierte und seither keinen neuen Arbeitgeber findet. "Es gibt Leute, die eine kriminelle Vorgeschichte haben. Leute, die wegen Mordes, Vergewaltigung oder häuslicher Gewalt angeklagt waren und immer noch in der NFL spielen. Es ist verrückt, dass dieser Junge keine Chance in der NFL erhält", erklärt Bennett. "Es gibt Quarterbacks, die nicht mehr spielen sollten, aber sie tun es - und dieser Junge muss zuschauen. Wir alle wissen, warum."
Lynch-Protest?
Erst vor wenigen Tagen blieb Oakland-Star Marshawn Lynch bei der Hymne sitzen, äußerte sich jedoch nicht eindeutig zu seinem Verhalten. Zwar wird ebenso ein Protest gegen Rassismus und den "Kaepernick-Boykott" vermutet, doch "Beastmode" erklärte: "Das ist etwas, was ich seit elf Jahren tue. Das ist keine Form von irgendetwas, außer, dass ich ich selbst bin." (gr)