Josephine Jackson
Promi-Pornostar dreht jetzt heiße Filme für Ukraine
Yulia Senyuk, besser bekannt als Josephine Jackson, gilt mit ihren über 200 Millionen Aufrufen als Porno-Sternchen. Nun will die Ukrainerin anpacken.
Die Ukraine befindet sich im Verteidigungskrieg gegen die russische Armee in einer schwierigen Situation: fehlendes Personal in der Armee, fehlende Munition und Schwierigkeiten bei der Versorgung von verletzten Soldaten. Vor allem bei der Finanzierung von Prothesen gibt es dringenden Handlungsbedarf.
Porno-Star hilft aus
Der ukrainischen Pornodarstellerin, Yulia Senyuk (29), besser bekannt unter dem Künstlernamen "Josephine Jackson", ist dies ein großes Anliegen. Die 29-Jährige, deren Pornofilme bereits über 200 Millionen Aufrufe gesammelt haben, nutzt ihren Promi-Status, um Spenden für ukrainische Soldaten zu sammeln, die im Krieg Gliedmaßen verloren haben und nun Prothesen brauchen.
"Leute vergessen auf Prothesen"
Gegenüber der Tageszeitung "Politico" freute sich Senyuk über das mediale Interesse: "Pornodarstellerin rehabilitiert das Militär, wow!" Sie wolle auf die Problematik der Rehabilitation nach Verletzungen aufmerksam machen, denn "viele Leute sammeln für Drohnen, vergessen aber auf Prothesen. Ich denke, ich habe es geschafft, Aufmerksamkeit zu erregen", sagte sie und verwies darauf, dass die Spenden für Prothesen zugenommen haben.
Die 29-Jährige aus Lemberg in der Westukraine ist außerdem Botschafterin für "Tytanovi Rehab", eine Medieninitiative einer Kiewer Klinik, die sich um die Rehabilitation von mehr als 30 ukrainischen Militäramputierten kümmert.
Geld reicht nicht aus
Nach Angaben der Protez-Stiftung benötigen knapp 60.000 Ukrainer eine Prothese. Laut dem ukrainischen Superhumans Rehabilitation Center kosten diese jeweils 46.000 bis 90.000 US-Dollar. Zwar sind dutzende ukrainische Kliniken mit ähnlichen Initiativen wie "Tytanovi Rehab" an der Rehabilitation von Amputierten beteiligt, doch die meisten sind auf stattlichen Programme und Spenden angewiesen, die nicht ausreichend seien.
Oksana Zholnovych, die ukrainische Sozialministerin, betonte gegenüber ukrainischen Medien, dass die Regierung sehr wohl in der Lage sei, den Bedarf an Prothesen zu decken. Alleine in diesem Jahr werde man mehr als 4,5 Milliarden Hrywnja für Rehabilitationshilfe bereitstellen und es bestehe keine Notwendigkeit, Spenden zu sammeln, betonte Olena Kulchytska, eine Beraterin der Sozialministerin.
Shitstorm auf Social Media
Senyuk nahm zudem an zwei Fotoshootings mit ukrainischen Kriegsamputierten teil. "Zuerst wusste ich nicht, wie ich mit ihnen reden sollte. Aber dann habe ich beschlossen, mich normal zu verhalten und den verlorenen Körperteilen keine Aufmerksamkeit zu schenken", erzählte sie "Politico". Sie habe mit den Soldaten Fotos und Tiktoks gemacht und Anekdoten über ihren Beruf erzählt. "Sie strahlen nach meinen Besuchen, wie mir gesagt wurde", so die Pornodarstellerin.
Doch nicht überall sorgt ihr Engagement für Begeisterung. In sozialen Medien kritisieren konservativ eingestellte User ihren Beruf als "unmoralisch" und werfen ihr vor, "PR-Versuche an Soldaten" zu betreiben. In der Ukraine ist es illegal, Pornografie zu produzieren, weshalb Senyuk im Ausland arbeitet.
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"Sie ist eine Patriotin"
Die betroffenen Soldaten schenken der 29-Jährigen jedenfalls viel Lob. Anton Ivantsiv, der im Kampf um Bachmut beide Hände und ein Bein verloren hat, freute sich über Senyuks Initiative. Sie habe dazu beigetragen, die Aufmerksamkeit auf die Probleme schwerverletzte Menschen zu lenken. "Leider können staatliche Programme keine guten Prothesen bereitstellen", so der Soldat zu "Politico". Für ihn seien die Inhalte, die Senyuk produziert, "egal". Jeder könne für sich selbst entscheiden, was er konsumiert. "Yulia ist Ukrainerin und eine Patriotin ihres Landes."