Norditalien

Problembär nach Attacke auf Urlauber nun erschossen

Vor drei Wochen verletzte die Bärin einen Jogger schwer. Trotz Protesten wurde sie jetzt erschossen, eine weitere Bärin soll umgesiedelt werden.

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Problembär nach Attacke auf Urlauber nun erschossen
Nach der Attacke auf einen Jogger wurde in Trentino nun die Angreiferin erlegt. (SYMBOLBILD).
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Am 16. Juli soll die Bärin einen französischen Urlauber im norditalienischen Trentino angegriffen haben ("Heute" berichtete) – nun musste der "Problembär" dafür bezahlen. Das Tier mit der amtlichen Bezeichnung KJ1 wurde am Dienstag in der norditalienischen Provinz Trentino von Förstern mithilfe seines Halsbandes lokalisiert und dann getötet, wie die Provinzregierung in Trient mitteilte.

Die Attacke auf den Franzosen ereignete sich vor rund drei Wochen oberhalb des Gardasees. Dabei wurde ein 43-jähriger Jogger aus Frankreich schwer verletzt. Die Verordnung für den Abschuss hatte der Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti erst wenige Stunden davor vor dem Abschuss erlassen.

Mehrfach durch "problematisches Verhalten" aufgefallen

Die Bärin, die mit drei Jungtieren in der Nähe der Gemeinde Tenno durch die Wälder streunte, war nach Angaben der Provinzverwaltung zuvor schon mehrmals durch "problematisches Verhalten" aufgefallen. Das bedeutet, dass sie sich in der Nähe von bewohnten Gebieten aufhielt oder auch anderswo Menschen zu nahe kam.

Die Provinzverwaltung sprach von mindestens sieben Fällen. Bei KJ1 habe es sich um ein "gefährliches Exemplar" gehandelt, das schnellstmöglich aus dem Verkehr habe gezogen werden müssen.

Tierschutzverbände reagierten empört: "Fugatti hat sich als grausam und arrogant erwiesen", protestierte die Parlamentarierin und Ex-Tourismusministerin Michela Vittoria Brambilla, Präsidentin einer parlamentarischen Kommission für Tierschutz. Der italienische Tierschutzverband LNDC kündigte Klage gegen Fugatti an. Dieser habe das Dekret nachts erlassen, um Tierschützer daran zu hindern, vor Gericht Einspruch gegen den Tötungsbefehl einzureichen.

Lösung für Bärin JJ4 in Deutschland

6.000 Unterschriften sind in vier Tagen gegen die wachsende Zahl von Bären im Trentino in Italien gesammelt worden Im Trentino kommt es immer wieder zu Begegnungen zwischen Bären und Menschen. Vergangenes Jahr war dort sogar ein 26 Jahre alter Jogger von einer Bärin getötet worden. Dieses Tier mit der amtlichen Bezeichnung JJ4 – auch bekannt unter dem Namen Gaia – soll nach Angaben der Behörden in den kommenden Wochen nach Deutschland umgesiedelt werden. Im "Alternativen Wolf- und Bärenpark" bei Bad Rippoldsau-Schapbach im Schwarzwald wird dazu derzeit ein Gehege gebaut. Im Unterschied zur jetzt getöteten Bärin war JJ4 lebend gefangen worden. Derzeit lebt sie in einem Gehege in der Nähe von Trient.

Im "Alternativen Wolf- und Bärenpark" sind Tiere untergebracht, die aus Notlagen gerettet wurden. Dazu gehört auch die Braunbärin Jurka, Gaias Mutter. Gaias Bruder Bruno war im Sommer 2006 der erste Bär, der nach 170 Jahren seine Tatzen auf bayerischen Boden setzte. Der "Problembär" wurde im bayerischen Rotwandgebiet abgeschossen. Gaia soll, wenn sie einmal in Deutschland ist, aber nicht zur Schau gestellt werden. Ihr Gehege soll für Besucher nicht zu sehen sein.

Auf den Punkt gebracht

  • Ein "Problembär" mit der amtlichen Bezeichnung KJ1 wurde in Norditalien getötet, nachdem er einen französischen Urlauber angegriffen hatte
  • Die Bärin war zuvor wegen "problematischem Verhalten" aufgefallen und hatte sich mehrmals Menschen genähert
  • Ihr Bruder JJ4, der in Deutschland umgesiedelt wird, soll dagegen nicht zur Schau gestellt werden
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