Gewalt an Schulen

Problem-Schüler und Eltern sollen zu Polizei-Gespräch

Wiener Schulen werden von Gewalt und Radikalisierung dominiert. Lehrervertreter Thomas Krebs fordert klare Sanktionen, um das Problem zu lösen.

Wien Heute
Problem-Schüler und Eltern sollen zu Polizei-Gespräch
Lehrervertreter Thomas Krebs fordert strenge Maßnahmen, um Gewalt an Schulen zu reduzieren.
Denise Auer/ Stockfoto

Gewalt an Wiener Schulen nimmt zu – alleine im vergangenen Schuljahr gab es 528 Anzeigen und 814 Suspendierungen. Deshalb fordert Thomas Krebs, Vorsitzender des Zentralausschusses der Wiener LandeslehrerInnen und Fraktionsführer des Team Thomas Krebs fcg: "Es darf keine Zeit mehr verloren werden, um gegen gewalttätige bzw. radikalisierte SchülerInnen vorzugehen". Auch die Wiener ÖVP präsentierte bereits im März ein Maßnahmenpaket zu diesem brisanten Thema.

Hindernisfreier Unterricht gefordert

Die Wiener Lehrer fordern einen hindernisfreien Zugang zu ihrer Unterrichtstätigkeit. Bereits bestehende Maßnahmen gegen Gewalt an Schulen würden aktuell nicht ausreichen, so Krebs. Schüler, die sich an die Regeln des Zusammenlebens halten, Lehrer, Direktoren und weiteres Schulpersonal seien derzeit nicht ausreichend vor gewalttätigen und extremistischen Kindern geschützt.

Scharfe Maßnahmen geplant

Es gebe drei wesentliche Punkte, für die eine rasche Lösung gefunden werden müsse, um die Sicherheit und Bildungsqualität garantieren zu können. Krebs fordert in einer Presseaussendung folgendes:

- Der Familiennachzug muss ausgesetzt werden, damit die Wiener Schulen in eine Beruhigungsphase kommen können.

-  Es muss darauf geachtet werden, dass SchülerInnen bei Schuleintritt die Verkehrssprache Deutsch beherrschen.

-  Und es muss weitere und weitreichendere Maßnahmen geben, um Gewalt in Schulen zu sanktionieren.

Negative Handlungen werden nicht akzeptiert

Ziel der Maßnahmen sei es, gewalttätige und extremistische Schüler von weiteren Delikten abzuhalten und erneute Zwischenfälle zu verhindern. Dazu müsse man Suspendierungen verschärft und konsequent umsetzen, so Krebs. "Gutes Zureden und folgenlose Besprechungen, wie sie den Schulen jahrelang nahegelegt worden sind, nützen nicht, vielmehr muss für diese Kinder und Jugendlichen durch Sanktionen spürbar gemacht werden, dass ihr Handeln von der Schulgemeinschaft und der Gesellschaft nicht akzeptiert wird".

Polizeiliche Regelbesprechungen gefordert

Thomas Krebs hat ganz klare Vorstellungen, wie künftig mit der Situation umgegangen werden muss. Er fordert, dass gewaltbereite und radikalisierte Schüler im Beisein ihrer Erziehungsberechtigten zu polizeilichen Regelbesprechungen und Fallkonferenzen verpflichtet werden sollen. Dafür sollen gewalttätige und radikalisierte Schüler nach erfolglosen schulinternen Klärungen von der Schule an die Polizei gemeldet werden.

"Die Polizei lädt dann die Schüler mit ihren Erziehungsberechtigten und unter Einbeziehung der Schulsozialarbeit bzw. anderer Supportkräfte zur Regelbesprechung bzw. Fallkonferenz vor". Sollten Eltern dieser Verpflichtung nicht nachkommen, würden Geldstrafen verhängt werden müssen, die bei weiterer Nicht-Kooperation gesteigert werden sollen.

Klarer Appell an die Politik

Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) hat auch selbst bereits angekündigt, dass jeder, der sich nicht an die Regeln halte, mit voller Konsequenz bestraft werden soll. Krebs dazu: "Ich erwarte im kommenden Schuljahr eine klare und konsequente Vorgehensweise. Jetzt muss die Politik das Versprochene in Taten umsetzen".

Weiters fordert Krebs, dass jede Schule durch einen eigenen Schulsozialarbeiter unterstützt wird. Diese Forderung, so Krebs, hat ÖVP-Bildungssprecher Harald Zierfuss im Rathaus gestellt, sie wurde jedoch durch die Stimmen der Wiener Landesregierung abgelehnt. Krebs fordert daher Bildungsstadtrat Wiederkehr und Bürgermeister Ludwig auf, nicht zuzuwarten und politisch zu taktieren, sondern den Wiener Pflichtschulen zu helfen.

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    REUTERS/Suzanne Plunkett; Darren Staples/Pool

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Gewalt an Wiener Schulen nimmt zu, was zu Forderungen nach schärferen Maßnahmen führt, um gewalttätige und extremistische Schüler zu sanktionieren
    • Thomas Krebs, Vorsitzender des Zentralausschusses der Wiener LandeslehrerInnen, fordert polizeiliche Regelbesprechungen für solche Schüler und ihre Eltern sowie eine konsequentere Umsetzung von Suspendierungen
    • Er appelliert an die Politik, diese Maßnahmen umzusetzen und jede Schule mit einem eigenen Schulsozialarbeiter zu unterstützen
    red
    Akt.