Peregrine

Private Mondmission hofft auf Crash-Landung

Weil sich die Sonnensegel nicht öffneten, droht die Landung einer Sonde auf dem Mond zu scheitern. Ans Aufgeben denken die Wissenschaftler aber nicht.

20 Minuten
Private Mondmission hofft auf Crash-Landung
Beim Start der Rakete ging noch alles rund - wenige Stunden später meldete Astrobotic aber eine "Anomalie".
IMAGO/ZUMA Wire

Die erste geplante US-Mondlandung seit mehr als 50 Jahren steht offenbar vor dem Scheitern – doch noch wollen die Verantwortlichen trotz ausgehenden Treibstoffs für das Landemodul Peregrine nicht aufgeben. Das Raumfahrzeug solle nun zumindest so nah wie möglich an den Erdtrabanten herangebracht werden, erklärte am Montagabend (Ortszeit) das Unternehmen Astrobotic. Es hofft womöglich auf eine Crash-Landung auf dem Mond.

"Anomalie" nach wenigen Stunden

Peregrine war am Montagmorgen mit der neuen Rakete Vulcan Centaur vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida gestartet. Nach 48 Minuten trennte sich das Mondlandemodul des Unternehmens Astrobotic ohne Probleme von der Trägerrakete. Doch wenige Stunden später trat dann eine "Anomalie" auf, welche die korrekte Ausrichtung der Kapsel auf die Sonne verhinderte, so dass die Batterie an Bord nicht richtig aufgeladen werden konnte.

Es gebe noch Energie für rund 40 Stunden, erklärte Astrobotic am Montagabend. Danach werde Peregrine in einen "unkontrollierbaren Taumel" verfallen. Später erklärte das Unternehmen dann: "Im Moment ist es unser Ziel, Peregrine so nah wie möglich an den Mond zu bringen, bevor es die Fähigkeit verliert, seine zur Sonne gerichtete Position aufrecht zu erhalten und nach und nach an Energie verliert."

Konkrete Angaben zum weiteren Vorgehen machte Astrobotic nicht. Experten mutmaßten aber, dass das Unternehmen womöglich eine Crash-Landung auf dem Mond in Betracht ziehe, selbst wenn eine Kontrolle darüber nicht möglich wäre.

Sonde sollte wochenlang um den Mond kreisen

Eigentlich war geplant, dass Peregrine nach seiner Ankunft in der Nähe des Mondes mehrere Wochen um den Himmelskörper kreisen und dann am 23. Februar auf ihm aufsetzen sollte. Damit wollte Astrobotic das erste Privatunternehmen werden, dem eine Landung auf dem Erdtrabanten glückt. Die Nasa hat dem Unternehmen mehr als hundert Millionen Dollar (rund 91 Millionen Euro) dafür gezahlt.

Eine Mondlandung ist eine große Herausforderung, etwa die Hälfte der Versuche missglücken. Erfolgreiche Mondlandungen sind bisher nur den USA, der Sowjetunion, China und Indien gelungen. Die japanische Weltraumbehörde hat im September die Mini-Sonde Slim auf den Weg geschickt, die Mitte Januar auf dem Erdtrabanten landen soll.

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