Wirte stöhnen unter Kosten
"Preis verfünffacht" – Pommes-Teuerung schlägt voll zu
Ein Schnitzel ohne Pommes ist unvorstellbar. Jetzt berichtet ein Gastronom, warum die goldgelben Leckerbissen teurer geworden sind.
Die Teuerung schlägt brutal zu. Viele Menschen können sich das Leben immer öfter nicht mehr leisten. Eine Untersuchung der Arbeiterkammer Wien bestätigt die dramatische Lage eindrucksvoll: Beim sogenannten Preismonitor verglich die AK sieben Supermärkte in der Bundeshauptstadt, darunter Hofer, Lidl, Penny, Billa, Billa Plus, Interspar und Spar.
Erschreckendes Resultat: Billigste Lebensmittel sind zwischen Dezember 2022 und Dezember 2023 um durchschnittlich 1,6 Prozent teurer geworden. Konkret: Seit September 2021 gab es bei den einzelnen Produkten fast durchgehend nur Preissteigerungen.
Bei manchen haben sich die Preise gar beinahe verdoppelt: Kartoffeln etwa kosten um rund 102 Prozent mehr. Drastisches Beispiel: Für ein Kilogramm billigste Erdäpfel wurden im Dezember 2022 noch im Schnitt 0,78 Euro verlangt. Ein Jahr später bereits 1,14 Euro. Das ergibt ein Plus von 46 Prozent.
Die Gründe für die enorme Steigerung
Nicht nur Konsumenten spüren die Inflation beim täglichen Einkauf, sondern auch Wirte in der Küche. Ein Branchenkenner lässt jetzt aufhorchen. "Pommes sind massiv teurer geworden", sagt Gerald Stocker im Gespräch mit "Heute". Er ist Geschäftsführer von Gassner Gastronomie in Salzburg, u.a. Betreiber des Traditionswirtshauses Klosterhof in der Linzer Landstraße.
"Nach Corona hat sich der Preis für Frittierfett verfünffacht", erklärt Stocker den Grund für die Pommes-Teuerung. Warum das so ist, könne er nicht erklären. Solche Schwankungen würden eben gewissen Marktmechanismen unterliegen.
Mittlerweile sei der Preis zwar wieder runtergegangen. "Wir sind aber noch nicht auf dem Niveau vor Ausbruch der Pandemie angekommen. Für einen Kanister zahlen wir noch immer drei Mal so viel wie davor", berichtet der Unternehmer.
Bitter vor allem für Fans der goldgelben Vierkantnudeln: "Diese Erhöhung musst du an die Kunden weitergeben." In genauen Zahlen könne er die Steigerung nicht bemessen. Wie ein Blick in die Speisekarte des Klosterhofs zeigt, legen Besucher für ein Kinder Wiener Schnitzerl mit Pommes und Ketchup jedenfalls 8,50 Euro ab.
„Diese Erhöhung musst du an die Kunden weitergeben.“
Verantwortlich für den erhöhten Pommes-Preis seien aber noch weitere Aspekte: "Nicht nur Frittierfett, sondern auch Energie kostet mehr und Kartoffeln jetzt sogar doppelt soviel", so Stocker.
Auf den Punkt gebracht
- Die Preise für Lebensmittel steigen drastisch, insbesondere bei Pommes, was auch Gastronomen stark beeinflusst
- Ein Gastronom berichtet, dass der Preis für Frittierfett seit dem Ende der Pandemie um das Fünffache gestiegen ist, was zu erheblichen Kostensteigerungen bei der Zubereitung von Pommes führt und letztendlich auch die Kunden beeinflusst
- Bierpreise sind ebenfalls betroffen, wobei die Kosten um das Dreifache gestiegen sind, was die Gastronomen vor Herausforderungen stellt