Nach Streit noch Einbruch

Praterstern-Eklat: Duo tritt Wiener brutal vom Rad

Nach einer verbalen Auseinandersetzung traten zwei junge Männer ihren Kontrahenten vom Rad, verwüsteten seine Wohnung – nun standen sie vor Gericht

Wien Heute
Praterstern-Eklat: Duo tritt Wiener brutal vom Rad
Verdächtige wurden gefilmt, die Polizei veröffentlichte schon im Herbst ein Fahndungsfoto.
LPD Wien

Verbrecherisches Komplott zum Raub, Einbruch, schwere Sachbeschädigung und Körperverletzung: Die Liste der Anklagepunkte gegen zwei Bundesheer-Freunde (22, 19 Jahre) war am Mittwoch (17.1.) lang. Am Mittwoch nahm das Duo auf der Anklagebank am Wiener Landesgericht Platz. Der Erstangeklagte (22) ist angeblich bereits wegen Diebstahls vorbestraft.

Duo verfolgte Kontrahenten

Verhandelt wurde ein Vorfall vom 10. Juni 2023. Die beiden Einheimischen waren am Praterstern (Wien-Leopoldstadt) gegen Mitternacht mit dem Fahrrad unterwegs gewesen. In einer Unterführung kam es zu einem Zusammenstoß mit einem anderen Radfahrer. Ein Streit mit dem 41-Jährigen war die Folge. "Er hat mir auf die Brust geschlagen. Ich bin ihm nachgefahren und habe ihm gegen den Hinterreifen getreten", gab der 22-Jährige zu Protokoll. Der Kontrahent kam dadurch zu Sturz. Das Duo verfolgte den 41-Jährigen bis zu seinem Wohnhaus, dort ging der Streit im Eingangsbereich weiter. Dann fuhren die Verdächtigen weg. Am nächsten Tag kamen die jungen Männer zurück, forschten die Wohnung des 41-Jährigen aus. 

Wohnung verwüstet, Wasser aufgedreht

Sie wollten ihm "eine in die Gosch’n hauen", gaben sie angeblich gegenüber einem Nachbarn an. Sie traten mit den Füßen gegen die Wohnungstüre des Bewohners. Dieser drohte mit der Polizei, das Duo zog ab. Doch am nächsten Tag kamen der 22-Jährige und der 19-Jährige noch einmal wieder. Man sei zufällig in der Nähe gewesen, ließen sie die Richterin wissen. Sie sollen in die leere Wohnung eingebrochen sein. Dann sprühten sie die Einrichtung mit Lack voll, drehten Wasserhähne auf und verstopften die Abflüsse. Das halbe Wohnhaus wurde überflutet, sogar drei Stockwerke weiter unten standen Wohnungen unter Wasser. Der Sachschaden beträgt laut dem Verteidiger mindestens 40.000 Euro. 

Mit Gaspistole zum Date

Das Duo soll aber noch mehr auf dem Kerbholz haben. So sollen die beiden Männer ebenfalls am 10. Juni versucht haben, einen Mann auszurauben. Die Verdächtigen lernten das Opfer zuvor auf einer Datingseite kennen. Zu einem Treffen in der Wohnung der Online-Bekanntschaft nahm einer der beiden eine Gaspistole mit, um das Opfer auszurauben. Doch dazu kam es nicht. Man habe "ein schlechtes Gewissen" bekommen und dann die Wohnung verlassen. Ein Raub sei nie wirklich geplant gewesen. Alles sei "nicht ernst gemeint" gewesen. 

Nur bedingte Strafen

Die Richterin verurteilte die beiden Männer am Mittwoch zu sieben Monaten und fünf Monaten bedingter Haft. Das Duo wurde "im Zweifel" vom Vorwurf des Raubkomplotts freigesprochen. Bis die Urteile rechtskräftig sind gilt natürlich die Unschuldsvermutung!

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