Abschiedsbrief bestätigt
Prager Amokläufer erschoss zuvor Vater und Baby
Der Prager Killer hat einen Abschiedsbrief hinterlassen. Darin bekennt er sich zum Doppelmord an einem Spaziergänger und dessen Säugling.
Was bereits befürchtet wurde, ist nun Gewissheit. Der Amokläufer von Prag hat noch mehr Menschen umgebracht als bisher klar war. Das geht aus einem Abschiedsbrief hervor, der am Wohnort des Täters gefunden wurde. Demnach hat David K. vor der Bluttat an der Karls-Universität bereits einen Doppelmord verübt. Er erschoss einem Spaziergänger und dessen Baby.
Der Brief sei in dem Haus in Hostoun gefunden worden, in dem der Attentäter mit seinem Vater gelebt habe, bestätigte ein Polizeisprecher am Mittwoch dem Nachrichtenportal Novinky.cz. Weiter wollte er sich nicht äußern. "Was sonst noch Inhalt des Briefs war, können wir gegenwärtig nicht veröffentlichen", fügte der Sprecher hinzu. Derzeit seien noch weitere Ermittlungen und Zeugenvernehmungen im Gange, die man nicht gefährden wolle.
Vater-Kind-Mord hat Tschechien geschockt
Schon vor einigen Tagen hatten die Polizei-Ermittler bekannt gegeben, die ballistische Untersuchung einer im Haus des Studenten gefundenen Schusswaffe habe den Verdacht bestätigt, er könne auch für diese Tat verantwortlich gewesen sein. Diese Tat ohne erkennbaren Grund hatte schon vor dem Schusswaffenangriff in Prag die tschechische Öffentlichkeit geschockt.
Nach bisher bekanntem Ermittlungsstand tötete der 24-Jährige vor seinem Angriff auf die Universität seinen Vater. Dieser starb in dem gemeinsam bewohnten Haus in der Gemeinde Hostoun westlich von Prag. Den Spaziergänger mit seinem Säugling soll der Amokläufer in einem Waldstück am Prager Stadtrand getötet haben. An der Philosophischen Fakultät der Karls-Universität erschoss er dann am 21. Dezember 14 Menschen und verletzte weitere 25. Diese erlitten schwere, teils lebensgefährliche Verletzungen. Anschließend tötete David K. sich selbst. Für Kritik sorgte, dass der Schütze offensichtlich ein ganzes Waffenarsenal legal erwerben konnte, ohne dass die Behörden Verdacht schöpften.