Thema Wohnen kocht hoch

"PR-Aktion": ÖVP kritisiert SPÖ wegen Miet-Hotline

"80 Beratungen in 80 Tagen – das klingt nicht nach einem ernstgemeinten und kompetenten Beratungsangebot", so Matthias Zauner (VP).
Niederösterreich Heute
06.04.2025, 18:05

Eine Pressekonferenz über die Themen Wohnen und Mieten der SPNÖ lässt bei der VPNÖ weiter die Wogen hochgehen. Die SPÖ Niederösterreich hat kürzlich zudem wieder ihre neue Wohnbauberatung beworben, die laut eigenen Angaben in den ersten 80 Tagen seit ihrer Einführung insgesamt 80 Beratungen durchgeführt hat.

Diese Beratungen werden unter anderem über eine Telefonnummer angeboten, die zu einem Mitarbeiter im SPÖ-Landtagsklub führt. Dieses Vorgehen sorgt nun für massive Kritik seitens der Volkspartei Niederösterreich. "80 Beratungen in 80 Tagen – das klingt nicht nach einem ernstgemeinten und kompetenten Beratungsangebot, das die Niederösterreicher gerne in Anspruch nehmen, sondern nach einer reinen PR-Aktion der SPÖ Niederösterreich", kritisiert Matthias Zauner, Landesgeschäftsführer der Volkspartei Niederösterreich.

Im Gegensatz dazu weist Zauner "auf das umfassende Beratungsangebot des Landes Niederösterreich hin, das seit vielen Jahren erfolgreich betrieben wird", wie es seitens der VPNÖ heißt.

Allein im Jahr 2024 hätten über 41.600 Menschen die offizielle Wohnbau-Hotline des Landes genutzt, was durchschnittlich 113 Beratungen pro Tag (!) entspricht. Insgesamt habe die Hotline seit ihrer Einrichtung bereits mehr als 455.000 Menschen geholfen. "Die Beratungshotline des Landes Niederösterreich bietet kompetente und zuverlässige Unterstützung bei Themen rund um Wohnen, Bauen und Sanieren. Die Zahlen belegen eindeutig, dass die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher Vertrauen in dieses Angebot haben. 1:113 zu verlieren, wäre im Fußball ein Debakel der Sonderklasse."

"Spielt mit dem Vertrauen"

Besonders absurd sei, "dass der - für Bauordnung zuständige - SPÖ-Landesrat Hergovich in jeder Regierungssitzung mit am Tisch sitzt, alle Förderzahlen kennt – und dann öffentlich so tut, als würde er davon nichts wissen. Entweder hat er seine Hausaufgaben nicht gemacht, oder er betreibt bewusst politische Irreführung. Fakt ist: Wer die Wahrheit kennt und trotzdem Falschinformationen streut, handelt nicht nur verantwortungslos, sondern spielt mit dem Vertrauen der Menschen in Niederösterreich", so Zauner.

"Reine Symbolpolitik"

Abschließend appelliert Zauner an die Hergovich-SPÖ, "sich ernsthaft mit dem Thema Wohnbau auseinanderzusetzen": "Wir empfehlen der SPÖ, die Beratungskompetenz des Landes Niederösterreich in Anspruch zu nehmen und sich mit offiziellen Zahlen des Landes zu befassen. Die Excelkenntnisse der SPÖ kennen wir alle bereits – vielleicht gelingt es ihnen dann, ernsthafte Vorschläge vorzulegen, statt reine Symbolpolitik zu betreiben."

"Wohnen in Niederösterreich ist weiter in der Krise", hatte Landesrat und SPNÖ-Chef Sven Hergovich im Rahmen einer Pressekonferenz am Mittwoch kritisiert. Im dritten Quartal 2024 seien nur noch 416 gemeinnützige Wohnungen zur Errichtung bewilligt worden – ein dramatischer Einbruch gegenüber dem dritten Quartal 2020, in dem es noch 1.157 waren, so Hergovich: "Das ist ein Minus von über 64 Prozent. Diese Zahlen machen deutlich, dass weniger leistbare Wohnungen für junge Familien, Alleinerziehende und ältere Menschen zur Verfügung stehen."

Zur SPÖ-Wohnberatung hatte Hergovich gemeint: "Die bisherige Tätigkeit der SPÖ NÖ-Wohnberatung macht sicher, dass hier ein Angebot geschaffen wurde, das den Menschen in Niederösterreich in ihren unterschiedlichsten Herausforderungen rasch beratend zur Seite steht."

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 07.04.2025, 14:44, 06.04.2025, 18:05
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