Für bessere Versorgung

Postvirale Erkrankungen – Regierung plant neues Zentrum

Das Gesundheitsministerium plant die Errichtung eines "Nationalen Referenzzentrums für postvirale Erkrankungen". Es soll die Versorgung verbessern.

Michael Rauhofer-Redl
Postvirale Erkrankungen – Regierung plant neues Zentrum
Verspricht sich vom neuen Referenzzentrum eine bessere medizinische Versorgung: Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne).
Denise Auer

Das Gesundheitsministerium stellt für die Errichtung eines Nationalen Referenzzentrums für postvirale Erkrankungen ein Budget von bis zu einer Million Euro zur Verfügung, das geht am Samstag aus einer Presseaussendung hervor. Es soll als zentrale Drehscheibe für die Forschung dienen und den Austausch zwischen Theorie und Praxis vorantreiben. Damit soll die medizinische Versorgung auf Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnissen für die Betroffenen verbessert werden. Die Ausschreibung wird bis Ende März veröffentlicht, die Vergabe soll wie geplant im Sommer erfolgen

Ende November kündigte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) an, die Empfehlungen des Obersten Sanitätsrates (OSR) zur medizinischen Versorgung von Menschen mit postviralen Erkrankungen umzusetzen. Dazu gehören unter anderem Long COVID und ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/das Chronic Fatigue Syndrom).

Verbesserte Therapie als Ziel

Zentrales Element der Empfehlung ist die Errichtung eines Nationalen Referenzzentrums für postvirale Erkrankungen. Es soll den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis verbessern und so zur verbesserten Diagnostik, Therapie und Versorgung für die Betroffenen beitragen, erhofft sich das Ministerium. Die Ausschreibung soll in den kommenden zwei Wochen veröffentlicht werden. Sie umfasst ein Gesamtbudget von einer Million Euro für drei Jahre. Das Referenzzentrum wird künftig Informationen für Gesundheitspersonal und Betroffene aufbereiten und auch die politische Entscheidungsfindung unterstützen.

"Die Versorgung von Menschen mit chronischen Krankheiten ist eindeutig eine soziale Frage. Sie haben langfristig mit gesundheitlichen Einschränkungen zu leben, sind oft auch nicht voll arbeitsfähig", so Rauch. 

Durch die Corona-Pandemie erhielten postvirale Syndrome wie Long COVID und ME/CFS zusätzliche Bedeutung. In Österreich geht man allein für ME/CFS von bis zu 80.000 Betroffenen aus. Durch das Fehlen eines klaren Biomarkers ist der Weg zur korrekten Diagnose noch immer langwierig. Krankheitsbilder und die Möglichkeiten zur Behandlung sind sehr unterschiedlich. Für die Versorgung von Betroffenen müssen oft verschiedene Disziplinen zusammenarbeiten.

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