Österreich
Postler läutete nicht, kein Klimabonus für Kranke
Ein Postler legte einer bettlägerigen Pensionistin den Abholzettel in den Briefkasten. Doch auch deren Sohn erhielt den Klimabonus nicht.
Echtes Pech hatte jetzt eine bettlägerige Pensionistin aus dem Bezirk Villach (Ktn.): Wie die "Kleine Zeitung" berichtet, erhielt die kranke Frau die Klimabonus-Gutscheine nicht, weil der Postler nicht bei ihr geläutet hatte.
"Meine Mutter wohnt im Nebenhaus und ihre Klingel ist ein wenig versteckt. Unser Postler weiß das aber natürlich, und bisher hat das auch alles funktioniert. Offenbar gab es an besagtem Tag aber eine Vertretung, der das nicht klar war. Jedenfalls hat niemand geklingelt und ein gelber Abholschein landete in unserem Postkasten", erzählt der Sohn der Betroffenen der "Kleinen Zeitung".
Kein Durchkommen bei Klimabonus-Hotline
Das Problem: Trotz Vollmacht konnte der Sohn die Gutscheine für seine Mutter nicht in der Post-Filiale abholen. Denn die Vollmacht gilt nur bei einer direkten Übergabe an der Wohnadresse. Verzweifelt wollte sich der Mann an die Klimabonus-Hotline wenden.
"Ich habe über mehrere Wochen mehrmals täglich angerufen. Es gab kein Durchkommen. An einem Tag war die Hotline überhaupt gesperrt. Irgendwann bin ich nicht einmal mehr aufs Tonband gekommen. Vielleicht haben die die Hotline überhaupt schon abgedreht?", meint der Villacher zur "Kleinen Zeitung".
Neuer Anlauf im Februar 2023
Die "Kleine Zeitung" fragte beim Klimaministerium nach: "60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind zeitgleich an der Servicestelle im Einsatz. Bis zu 10.000 Anrufe müssen abgearbeitet werden." Alle, die ein Anrecht auf einen Klimabonus haben, bisher aber noch keinen erhalten haben, werden im Februar 2023 noch einmal benachrichtigt: "Ich hoffe, dass das dann auch bei meiner Mutter funktioniert", so der Mann abschließend.