Feuerpause in Sicht
"Positive Entwicklung" in Gaza lässt Hoffnung wecken
Im Süden Gazas dauern die heftigen Kämpfe weiter an. Medienberichten zufolge steigen jedoch die Chancen auf eine "signifikante" Feuerpause.
Seit Wochen dauern die intensiven Kämpfe im südlichen Gazastreifen an. Neben der israelischen Armee und den Hamas-Terroristen sind auch die Vermittler weiterhin aktiv – und dürften nun einen Durchbruch erreicht haben.
"Signifikante" Feuerpause gefordert
So berichtete die "Times of Israel" in der Nacht auf Mittwoch, dass die Hoffnung auf ein mögliches neues Abkommen zur Befreiung israelischer Geiseln aus der Gewalt der Hamas im Gegenzug für eine längere Kampfpause gestiegen sei.
Die Hamas-Terroristen sollen offen für Verhandlungen über eine Freilassung einiger Geiseln sein. Einem Medienbericht des "Wall Street Journals" zufolge sollen die Islamisten Vermittlern erklärt haben, dass sie zu Gesprächen über die Freilassung weiblicher Zivilisten und Kinder im Gegenzug für eine "signifikante" Feuerpause bereit seien. Das solle aus Aussagen von ägyptischen Beamten hervorgehen.
130 Geiseln weiterhin gefangen
Die Hamas knüpfte weitere Geiselfreilassungen bisher an ein Ende des Krieges. Die Terroristen halten israelischen Regierungsangaben zufolge noch immer rund 130 Menschen fest, die sie bei ihrem Überfall am 7. Oktober aus Israel in den Gazastreifen entführt hatten. Darunter seien israelische Soldatinnen, so das "Wall Street Journal".
Die israelische Regierung geht davon aus, dass noch 105 Geiseln am Leben sind und viele von ihnen in dem unterirdischen Tunnelnetzwerk der Hamas festgehalten werden.
"Positive Entwicklung"
Weiters schrieb das Nachrichtenportal Axios von einem Vorschlag Israels, der eine zweimonatige Feuerpause im Gegenzug für die Freilassung sämtlicher Geiseln umfasst. Das Angebot sei den Vermittlern aus Ägypten und Katar, die bereits seit Kriegsbeginn intensiv mit beiden Seiten in Kontakt stehen, übergeben worden. Die Vermittlerstaaten bemühen sich derzeit, die Kluft zwischen den unterschiedlichen Forderungen zu überbrücken.
Die jüngste Entwicklung sei zwar positiv, bedeute aber nicht, dass eine Einigung unmittelbar bevorstehe, schrieb das "Wall Street Journal". Die Gespräche könnten laut ägyptischen Beamten immer noch scheitern.
UNO-Chef kritisiert Netanjahu
Immer lauter werden Forderungen nach einer Zweistaatenlösung, die als "best-case-Szenario" gilt – sogar US-Präsident Biden hat die Idee befürwortet, jedoch zeigt sich Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nicht bereit. Dafür erntete er und weitere Regierungsmitglieder große Kritik von UNO-Generalsekretär Antonio Guterres am Dienstag vor dem UN-Sicherheitsrat, bei dem auch Österreichs Außenminister Schallenberg anwesend ist.
Unterdessen hat Israels Armee in der Gegend von Chan Junis im Süden des Gazastreifens nach eigenen Angaben Dutzende weitere Terroristen getötet. Es seien gestern mehr als 100 Terroristen im Westen der Stadt "eliminiert" worden, teilte Armeesprecher Daniel Hagari am Abend mit. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig prüfen.