Neue Studie
Pollen-Allergie erhöht den Blutdruck
Eine hohe Pollenkonzentration kann den Blutdruck von Allergikern erhöhen. Der Effekt ist bei Frauen und übergewichtigen Personen stärker ausgeprägt.
Man schätzt, dass weltweit etwa 20 Prozent der Erwachsenen allergisch auf Pollen reagieren. Pollenallergien können über die typischen juckenden Augen und das häufige Niesen hinaus sogar Asthma auslösen. Seit längerem wird außerdem vermutet, dass Pollen auch einen Einfluss auf das Herz-Kreislauf-System haben könnten. Der Nachweis dafür fehlte aber bislang – jetzt gibt es ihn.
Wissenschaftlern des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Instituts (Swiss TPH) konnten nun erstmals einen Zusammenhang zwischen Pollenbelastung und Blutdruck herstellen. Für ihre neue Studie untersuchten die Forscher 396 Erwachsene aus der Region Basel, von denen 302 angaben, eine Pollenallergie zu haben. Bei allen Teilnehmern wurde der Blutdruck während der Pollensaison 2021 und 2022 wiederholt gemessen. Außerdem wurde die Reaktion der Probanden auf verschiedene Pollen (Gräser, Birke und Hasel) mittels Prick-Test gemessen.
Blutdrucksteigerung bereits bei geringer Pollenbelastung
Es zeigte sich, dass der systolische und diastolische Blutdruck während Tagen mit sehr hohen Pollenkonzentrationen um 2,0 mmHg bzw. 1,5 mmHg anstieg. Die Auswirkungen auf den Blutdruck waren bereits bei geringen Pollenkonzentrationen zu beobachten und nahmen mit zunehmender Pollenkonzentration in der Luft kontinuierlich zu. Der Effekt war bei Frauen und Personen mit einem hohen Body-Mass-Index (BMI) deutlich stärker ausgeprägt.
Die Erkenntnisse seien laut den Wissenschaftlern wichtig für die öffentliche Gesundheit. Schließlich sind Bluthochdruck und Allergien zwei der häufigsten chronischen Erkrankungen in Europa.