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Polizisten mussten über 65.000 Überstunden machen

Der Personalmangel wird bei der Polizei immer größer. In Vorarlberg mussten Beamte im ersten Halbjahr mehr als 65.000 Überstunden schieben.

Amra Duric
In Vorarlberg haben heuer bereits 40 Polizistinnen und Polizisten ihren Dienst quittiert.
In Vorarlberg haben heuer bereits 40 Polizistinnen und Polizisten ihren Dienst quittiert.
Getty Images (Symbolbild)

Nach Gastronomie, Tourismus und Handel leidet auch die Polizei unter dem Personalmangel. Besonders spürbar ist dieser bei den Vorarlberger Beamten. In diesem Jahr haben bereits 40 Polizisten und Polizistinnen ihren Dienst quittiert. Gründe dafür sind, unter anderem, Überstunden und Bezahlung.

Auch die Arbeitsbelastung nimmt laut Personalvertreter Manuel Preiß stark zu. "Es hat in den letzten zwei Jahren mit der Coronavirus-Krise einige Stunden für die Polizistinnen und Polizisten gegeben, zusätzlich haben wir auch noch zwei Bundesligamannschaften, die viele Ressourcen verbrauchen, also die Einsatzeinheit. Diese Dienste müssen von anderen Beamten abgedeckt werden", so Preiß gegenüber orf.at.

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Work-Life-Balance gefordert

Das Ausmaß der genannten Arbeitsauslastung bestätigen Zahlen aus dem Innenministerium. Allein im ersten Halbjahr mussten Polizisten und Polizistinnen in Vorarlberg mehr als 65.000 Überstunden machen. Dass bei der Exekutive ein Umdenken stattfinden muss, steht für Preiß fest.

"Mit dem Lohn kann man sicher einiges machen. Zudem muss man viel mehr Flexibilität an den Tag legen. Ich denke, man sollte gerade im Bereich Work-Life-Balance auf die Beamten zugehen und ihnen ermöglichen, Familie und Beruf zu vereinen und die Stundenanzahl zu reduzieren", so der Polizeigewerkschafter.

Mit Werbung Polizei-Image aufpolieren

Laut Landespolizeidirektor Hans-Peter Ludescher ist der diesjährige Beamten-Abgang eine Ausnahme. "Wir schauen aber, dass wir die Arbeitsbedingungen für unsere Kollegen möglichst gut gestalten können. Manche Bereiche kann man aber nicht ändern. Wir können beispielsweise nicht anbieten, am Wochenende keinen Dienst zu machen, weil die Bevölkerung erwartet, dass wir als Einsatzorganisation vor Ort sind."

Um mehr Bewerber und Bewerberinnen anzusprechen, will die Landespolizeidirektion nun, gemeinsam mit einer Werbeagentur, das Image der Polizei aufbessern.

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