Diebstahl, Online-Betrug...

Polizei warnt! Kriminelle nehmen Flutopfer schamlos aus

Die Banden besuchen leidende Familien in zerstörten Häusern und bieten freundlich ihre Hilfe an. Dann schlagen sie zu.

Michael Pollak
Polizei warnt! Kriminelle nehmen Flutopfer schamlos aus
Tausende Häuser sind zerstört. Familien in Not fallen immer öfter auf Betrüger rein.
BMLV/ Daniel Trippolt

Pure Verzweiflung in den Hochwassergebieten – immer noch sind etwa in Niederösterreich zwölf Orte überschwemmt. Viele Menschen haben alles verloren. Ihre Häuser sind schwer beschädigt. Möbel, Elektrogeräte und Co. sind völlig zerstört – man kann vieles nur mehr wegschmeißen.

Ausgerechnet die bittere Not der Menschen wird von Kriminellen schamlos ausgenutzt. Die niederösterreichische Polizei warnt eindringlich vor Diebstahl, Dienstleistungs-Betrugsversuchen und illegalen Sperrmüllsammlungen.

Aufräumarbeiten nach dem Hochwasser laufen auf Hochtouren

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    Aufräumarbeiten nach dem Hochwasser laufen auf Hochtouren.
    Aufräumarbeiten nach dem Hochwasser laufen auf Hochtouren.
    DOKU-NÖ

    "Trickbetrüger sind sehr freundlich und hilfsbereit"

    Fall 1: Diebe. Fremde Personen geben sich als Facharbeiter, Versicherungsvertreter oder ähnliches aus. Einziges Ziel: Sie wollen ins Haus, um Wertsachen zu stehlen. Info der Polizei: "Sie kommen in den verschiedensten Masken. Sie treten als Vertreter einer Behörde, als Mitarbeiter der Gas- oder Elektrizitätswerke, einer Bank oder als Vertreter einer anderen Institution oder Mitarbeiter von Firmen auf. Trickbetrüger sind sehr freundlich und hilfsbereit, wirken vertrauenserweckend und nützen ihre Opfer skrupellos aus."

    Fall 2: Betrug. Die Beamten beschreiben einen konkreten Fall: "In den Nachmittagsstunden des 17. September 2024 boten in Pixendorf, Bezirk Tulln, zwei männliche Personen südländischer Herkunft mit einem weißen Kastenwagen Dienstleistungen in Form von Heizungsklappenreinigung zu überhöhten Preisen an. Da dies den Geschädigten verdächtig erschien, verständigten sie die Polizei." ACHTUNG: die horrenden Rechnungen können kaum eingeklagt werden, da keine echten Firmen dahinterstecken.

    Tipp der Behörde: Vor der Auftragserteilung bitte prüfen, ob das Unternehmen auch wirklich echt ist. "Auf der Internetseite der Wirtschaftskammer www.wko.at sind im 'WKO Firmen A-Z' alle 604.168 österreichischen Unternehmen gelistet. Das Firmenverzeichnis ist aktuell, vollständig und sicher", so die Polizei.

    Beispiel drei: Illegale Sperrmüllsammlungen: Auszug aus der Warnung der Polizei: "Zwecks Begutachtung von Schäden (Haushaltsgeräte wie Kühlschrank etc) durch Versicherungsunternehmen werden von Geschädigten Gegenstände vor dem Haus oder der Straße gesammelt. Auch hier ersucht die Landespolizeidirektion Niederösterreich, wachsam zu sein und verdächtige Wahrnehmungen im Hinblick auf illegale Sperrmüllsammlung sofort der Polizei per Notruf mitzuteilen."

    Online-Diebe verlangen Kontodaten

    Nächste Warnung - Online-Betrug: Insider berichten, dass es bereits zu "Phishing"-Versuchen mit Flut-Opfern kommt. Sie erhalten E-Mails, die Aussicht auf finanzielle Hilfe bieten. Einziger Grund der Kontaktaufnahme der Betrüger ist aber, die Kontodaten der Opfer zu bekommen und diese dann leerzuräumen.

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      privat, iStock

      Auf den Punkt gebracht

      • In den Hochwassergebieten Niederösterreichs nutzen Kriminelle die Not der Menschen schamlos aus, indem sie sich als hilfsbereite Facharbeiter oder Vertreter ausgeben, um Wertsachen zu stehlen oder überteuerte Dienstleistungen anzubieten
      • Die Polizei warnt zudem vor illegalen Sperrmüllsammlungen und Online-Betrug, bei dem Flut-Opfer durch Phishing-E-Mails zur Preisgabe ihrer Kontodaten verleitet werden sollen
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