Im Gericht festgeklebt
Polizei trägt Klimakleber-Chefin mit Tisch ins Freie
Martha Krumpeck muss ins Gefängnis! Aus Protest gegen das Urteil klebte sie sich noch im Gerichtsaal an einen Tisch – für die Polizei kein Problem.
Das Landesgericht Frankfurt hat Klima-Mastermind Martha Krumpeck jetzt wegen "versuchter Nötigung" zu einem Monat Haft verurteilt, ihrer Mitangeklagten Dr. Frieling wurde eine Geldstrafe in Höhe von 2.400 Euro auferlegt. Aus Protest gegen diese "Justizwillkür" klebten sich Krumpeck und Frieling noch während der Urteilsverkündung am Tisch fest.
"Dieses Urteil ist ein Skandal. Jetzt ist es also schon versuchte Nötigung, sich so auf eine Straße zu setzen, dass Autofahrer:innen wenden und/oder abfahren können – ein Gummiparagraph, mit dem nach dieser Auslegung das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit auf deutschen Straßen völlig außer Kraft tritt", so Krumpeck in einer ersten Stellungnahme.
Nach draußen getragen
Unmittelbar nach dem Gerichtsurteil wurde Martha Krumpeck dann aus dem Gerichtssaal gebracht! Die Beamten machten mit der Klimakleber-Chefin allerdings kurzen Prozess und lösten sie erst gar nicht vom Tisch. Stattdessen schnappten sie sich einfach die Österreicherin mitsamt dem Tisch und beförderten sie erstmals ins Freie. Ein Video zeigt, wie Krumpeck einfach von mehreren Beamten nach draußen getragen wird.
"Absurdes Urteil"
"Ich bin hier vor dem Landesgericht in Frankfurt am Main und wurde gerade mitsamt dem Tisch aus dem Gerichtssaal getragen, an dem ich mich festgeklebt habe, nach einem völlig absurden Urteil. Ein Teil der Angeklagten wurde wegen Geringfügigkeit das Verfahren eingestellt. Ich habe gesagt, ich will keine Einstellung, ich will ein Urteil. Und dann kommt so ein absurdes Urteil von einem Monat Haft unbedingt", erklärt Krumpeck in einem Video.
Sie sei wegen "versuchter Nötigung" verurteilt worden, "wo gar niemand festgesteckt ist und auch nicht tatsächlich wer genötigt werden konnte bei dem Protest. Einfach nur absurd." Das Kleberkleber-Mastermind spricht von einer "fossilen Rechtsprechung", auf die es nur eine Antwort geben könne, nämlich "friedlichen Widerstand". "Und deswegen habe ich auch zum Superkleber gegriffen", verrät Krumpeck weiter und sitzt sich anschließend auf den Gerichtstisch.