Wert: Mehr als 5 Mio. Euro

Polizei sprengt Drogen-Ring – Vater und Sohn dabei

Die Kärntner Polizei hat einem internationalen Drogen-Ring das Handwerk gelegt – bislang wurden 23 Tatverdächtige festgenommen.

André Wilding
Polizei sprengt Drogen-Ring – Vater und Sohn dabei
Waffen und Drogen wurden sichergestellt.
LPD Kärnten

Umfangreiche Ermittlungen des Kriminalreferates des SPK Klagenfurt, Fachbereich Suchtmitteldelikte, gemeinsam mit den Ermittlern des Landeskriminalamtes Steiermark und der PI Leibnitz, führten nunmehr zur Zerschlagung einer international agierenden Tätergruppierung im Bereich des organisierten Suchtmittelhandels.

Im Zuge der Erhebungen wurden bislang 23 Tatverdächtige festgenommen und zum Teil schon zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Dieser kriminellen Organisation wurde der Verkauf von Drogen im Wert von mehr als fünf Millionen Euro nachgewiesen.

"Streetrunners"

Die Ermittlungen gegen diese kriminelle Vereinigung wurden im vergangenem Jahr 2023 unter dem Arbeitstitel Operation "Samo Jako" eingeleitet. Ausschlaggebend war die Festnahme eines sogenannten "Streetrunners" im vergangenen Jahr.

Der Mann versuchte in einer Diskothek in Klagenfurt Suchtgift zu verkaufen. Schnell erhärtete sich der Verdacht, dass dieser Mann im großen Stil mit Kokain und Heroin, als Teil einer international agierenden kriminellen Vereinigung, gehandelt hat. Ausgehend von diesem Verdacht wurde eine SOKO gegründet, was im Juni 2023 – im Zuge des Handels von rund einem Kilogramm Kokain – zur Festnahme von vier Tätern geführt hat.

Einer der Festgenommenen, ein serbischer Staatsbürger, überwachte den Drogendeal als "Bodyguard" und trug dabei eine geladene Faustfeuerwaffe bei sich. Durch die Auswertung der bis dahin gewonnenen Beweismittel konnten nach und nach weitere Täter ausgeforscht und in zeitlichen Abständen im Zuge von separaten Einsätzen festgenommen werden. Bei einem dieser Einsätze wurden neben Drogen und Drogengeld bei einem 23-jährigen Kärntner aus dem Bezirk Klagenfurt Land eine weitere geladene FFW, die dieser zum Zeitpunkt seiner Festnahme unter seinem Bett versteckt hatte, sichergestellt.

Zwei Bosse

Im Zuge der weiteren Ermittlungen ergaben sich Anknüpfungspunkte in das Bundesland Steiermark. Durch die enge Zusammenarbeit mit Kriminalisten des LKA Steiermark und der PI Leibnitz gelang es letztlich, die zwei Bosse dieser kriminellen Organisation zu identifizieren. Bei ihnen handelt es sich um einen 35-jährigen Slowenen und einen 31-jährigen Österreicher, die wegen anderer Drogen- und Gewaltdelikte eine längere Haftstrafe in der Justizanstalt Karlau verbüßen. Sie haben die Drogengeschäfte aus der Haftanstalt heraus initiiert und koordiniert.

Täterstruktur
Täterstruktur
LPD Kärnten

Die kriminelle Organisation, die nachweislich aus zumindest 23 Personen besteht, war sowohl von der Beschaffung der Suchtmittel, der Lagerung im Ausland, dem Schmuggel nach Österreich, wie auch Bunkerhaltung und dem Weiterverkauf der Drogen an die jeweiligen Sub-Dealer straff und streng hierarchisch gegliedert. Bei ihren Machenschaften folgten sie dem Prinzip der arbeitsteiligen Vorgangsweise. Im Zusammenhang mit den Ermittlungen zu den in der Justizanstalt Karlau einsitzenden Köpfen der Organisation wird seitens des LKA Steiermark ausdrücklich auf die konstruktive und proaktive Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der Justizanstalt hingewiesen.

Festnahmen

Insgesamt wurden 23 Personen wegen Suchtgifthandel bzw. Mitgliedschaft an der kriminellen Vereinigung durch die Suchtgiftermittler des SPK Klagenfurt, LKA Steiermark, PI Leibnitz, wie auch des KKD Villach-Land festgenommen und in die JA Klagenfurt bzw. Graz Jakomini eingeliefert. Dabei handelt es sich um 16 Österreicher, drei serbische Staatsbürger, einen kroatischen Staatsbürger und drei slowenische Staatsbürger. Zudem wurden weitere 93 Personen als Suchtgiftabnehmer ausgeforscht und zur Anzeige gebracht.

Zwölf der Täter in niederrangigen Positionen wurden bereits zu Haftstrafen verurteilt. Gegen eine slowenische Staatsbürgerin, die auf höherer Ebene in der Organisation mitwirkte, wurde vorerst eine Europäische Festnahmeanordnung bei der zuständigen Staatsanwaltschaft Graz erwirkt. Sie konnte von den slowenischen Polizeibehörden in Laibach/Slowenien festgenommen werden und wird zeitnahe nach Österreich ausgeliefert werden. Den operativen Abschluss der Ermittlungen bildete die Festnahme von zwei Subdealern im Februar dieses Jahres in Klagenfurt. Bei den Festgenommenen handelt es sich um einen 66-jährigen Klagenfurter und dessen 26-jährigen Sohn.

Sicherstellungen

- 1,6 Kilogramm Kokain

- 415 Gramm Heroin

- 300 Gramm Amphetamin

- 27.600 Euro Bargeld

- zwei Faustfeuerwaffen

Der Straßenverkaufswert der sichergestellten Drogen beträgt rund 200.000 Euro. Im Zuge dieser Ermittlungen wurde der kriminellen Organisation der Suchtgiftschmuggel und der Handel, zwischen Dezember 2022 und Feber 2024, von

- 17,1 kg Heroin

- 39,1 kg Kokain

- 19 kg C-Kraut

- 3 kg "Speed"

- 1000 Stück XTC Tabletten nachgewiesen.

Der Wert der nachweislich geschmuggelten, tatsächlich verkauften, sichergestellten und zum Kauf angebotenen Gesamtmenge beträgt rund 5.201.000 Euro.

Innenminister Karner zufrieden

Im Rahmen seines Bundeslandbesuches ließ sich Innenminister Gerhard Karner am 14. Mai 2024 detailliiert diesen Ermittlungserfolg der beteiligten Kriminalbeamten präsentierten: "Ich danke den Ermittlerinnen und Ermittlern aus Kärnten und der Steiermark für die hervorragende Arbeit. Es ist ein klares Zeichen für die enge Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Kriminaldienststellen. Wir werden den Kampf gegen die organisierte Kriminalität mit aller Vehemenz fortsetzten", so Gerhard Karner.

1/65
Gehe zur Galerie
    <strong>22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar</strong>. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. <a data-li-document-ref="120078758" href="https://www.heute.at/s/einwegpfand-kommt-das-wird-ab-jaenner-neu-bei-spar-120078758">170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.</a>
    22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. 170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.
    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger
    wil
    Akt.