Polizei nimmt Autofahrer bei Testfahrt Führerschein ab

Die erst am Mittwoch veröffentlichten Zahlen der Statistik Austria zu den Verkehrsunfällen im 1. Quartal 2024 zeigen die Notwendigkeit ständiger und flächendeckender Verkehrskontrollen. Dabei weist die jüngste Statistik bei den Verkehrsunfällen mit Personenschaden in der Steiermark einen Anstieg um 10,7 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres auf (1.Q 2023: 854; 1.Q 2024: 945).

Dabei wurden im Beobachtungszeitraum des heurigen Jahres bereits 1.225 Personen bei Verkehrsunfällen verletzt (+9,3 Prozent) und 13 Menschen getötet (+18,2 Prozent). Auffallend dabei ist auch der Anstieg an Unfällen mit alkoholisierten Beteiligten. Waren es im ersten Quartal des Vorjahres noch 77 Alkounfälle mit 99 Verletzten, waren im gleichen Zeitraum des heurigen Jahres bereits 88 Alkounfälle mit 127 Verletzten festzustellen. Die Anzahl der Verkehrstoten bei diesen Unfällen blieb dabei mit lediglich einer Person gleich.

Höchste Anzahl verunglückter Kinder

Nicht zuletzt zeigt auch die steigende Anzahl von Unfällen mit verletzten oder getöteten Kindern (0-14 Jahre) die Notwendigkeit engmaschiger Kontrollen im Straßenverkehr. So ist die Anzahl dieser Unfälle im Vergleich zum Vorjahr um gleich 51,2 Prozent gestiegen (1.Q 2023: 43; 1. Q 2024: 65). Dabei wurden heuer bereits 68 Kinder im Straßenverkehr verletzt und eines getötet (1.Q 2023: 49 Verletzte, kein getötetes Kind).

Schwerpunkt in Graz-Umgebung

Neben landesweiten Verkehrsschwerpunkten führen auch die Verkehrsreferate der einzelnen Stadt- und Bezirkspolizeikommanden im gesamten Bundesland regelmäßig Kontrollen durch – wie beispielsweise gestern im Bezirk Graz-Umgebung. Dabei führte eine Verkehrsstreife am gestrigen Dienstagnachmittag Lasermessungen auf der L374/Dobler Straße im Ortsgebiet von Premstätten durch. Hierbei kam es innerhalb von gerade einmal zwei Stunden zu 22 Organmandaten und gleich elf Anzeigen wegen schwerwiegenden Geschwindigkeitsübertretungen.

Mit 94 und 108 km/h im Ortsgebiet

Dabei wurde unter anderem ein 61-jähriger Motorradlenker aus dem Bezirk Weiz mit 94 km/h im Ortsgebiet (erlaubt 50 km/h) gemessen. Er zeigte sich einsichtig und gestand ein, die Geschwindigkeit mit dem Motorrad einfach übersehen zu haben. Ihm wurde der Führerschein vorläufig abgenommen. Auch ein 37-Jähriger aus dem Bezirk Deutschlandsberg war seinen Führerschein rund 20 Minuten später los.

Polizisten hatten den Pkw-Lenker mit gleich 108 km/h im Ortsgebiet gemessen. Dabei lenkte der Weststeirer ein neues E-Fahrzeug eines amerikanischen Autoherstellers, das er sich zum Zwecke einer Testfahrt ausgeborgt hatte. Auch er zeigte sich einsichtig und gab an, lediglich die Beschleunigung des Fahrzeuges getestet zu haben. Auch ihm wurde der Führerschein vorläufig abgenommen. Beide Männer werden angezeigt.