Sport
Polizei nahm Rapid-Fans Militär-Rauchgranate ab
Fast sechs Stunden wurden Rapid-Fans beim Wiener Derby von der Polizei festgehalten. Das stellten die Beamten sicher.
Der Polizei-Einsatz gegen Rapid-Fans beim 328. Wiener Derby sorgt für heftige Diskussionen.
Die Polizei begründet den Einsatz, dass von Rapid-Fans pyrotechnische Gegenstände, Flaschen, Dosen und Schneebälle auf die Fahrbahn der Südosttangente geworfen wurden.
Durch diese Vorgehensweise sei der strafrechtliche Tatbestand der Gemeingefährdung erfullt, da eine Gefahr fur das Leben oder das Eigentum einer größeren Zahl von Menschen herbeigefuhrt wurde. Deshalb wurden 1.338 Fans im Bereich des Tatorts von der Polizei angehalten und Identitätsfeststellungen unterzogen.
Rapid-Boss Michael Krammer machte sich nach dem Spiel ein Bild von der Polizei-Aktion und übt scharfe Kritik: "Da waren 1.330 Unschuldige dabei, die stundenlang nur deshalb auf engstem Raum festgehalten, perlustriert und gequält werden, weil sie Rapidler sind. Darunter viele Frauen und Kinder. Ohne Verpflegung oder die Chance auf die Toilette zu gehen. Was ich sah erschütterte mich als österreichischer Staatsbürger."
Militär-Rauchgranate für militärische Zwecke
Doch was stellte die Polizei bei der fast sechsstündigen Aktion sicher?
Zahlreiche Wurfgegenstände, die auch auf mögliche Spuren untersucht wurden. Während der Perlustrierung konnten bei den angehaltenen Personen pyrotechnischer Gegenstände sichergestellt werden. Zum Beispiel eine Rauchgranate polnischen Fabrikats, die grundsätzlich nur fur militärische Zwecke verwendet wird und laut österreichischem Recht als Sprengmittel eingestuft ist.
Bei den anderen Sicherstellungen handelt es sich laut Polizei vorwiegend um verbotene Pyrotechnik der Klasse F3 und höher, sowie Blitzknallsätze und Notsignalfackeln.
Anmerkung der Redaktion: Wenn Sie bei den Vorfällen rund um das Wiener Derby beteiligt waren und darüber berichten wollen, melden Sie bitte unter [email protected].
(mh)