Wien
Polizei fasst brutalen Sittenwächter – er ist erst 15
Der Polizei gelang nun ein Schlag gegen Islam-Sittenwächter, die in Wien ihr Unwesen treiben. Ein 15-Jähriger, der einen Teenager quälte, ist in Haft.
Die Ermittlungen gegen knapp ein Dutzend selbsternannter Islam-Sittenwächter laufen seit Februar. Mehrere Verdächtige sitzen seit Wochen in U-Haft – was andere junge Tschetschenen offenbar aber nicht davor zurückschrecken lässt, weiter ihr Angst-Regime in Wien zu führen.
Verstörendes Video als Initial-Zündung
Wie "Heute" vergangene Woche enthüllte, wurde ein Teenager in Floridsdorf geschlagen und gedemütigt, weil er mit einem tschetschenischstämmigen Mädchen Kontakt hatte. Die erschütternde Gewaltorgie wurde auf Video festgehalten (siehe unten). Die Kripo intensivierte nach Veröffentlichung des verstörenden Clips den Fahndungsdruck. Nur drei Tage nach der "Heute"-Story erfolgte der Zugriff. Durch intensive Nachforschungen im Umfeld des Opfers gelang es den Beamten, Name und Wohnadresse des Prüglers (15) – für ihn gilt die Unschuldsvermutung – ausfindig zu machen.
Wie "Heute" jetzt erfuhr, rückten Beamte Freitagmorgen bei der Wohnung des Burschen in der Leopoldstadt an; die Wega brach die Türe auf, traf aber nur den Vater des Verdächtigen an. Eineinhalb Stunden klopfte Israil C. gegen 8.30 Uhr nichts ahnend an der Wohnungstür seiner Eltern. Dort nahmen die Fahnder den 15-Jährigen an Ort und Stelle fest. Anschließend sicherten die Kriminalpolizisten das Smartphone und die darauf gespeicherten Daten. Experten werten diese nun genauestens aus.
Sittenwächter soll auch Räuber sein
Im Verhör gestand Israil C., den Wiener geschlagen zu haben. Der absurde Grund: Der Bursch hatte sich mit der Tschetschenin zum Mathe lernen verabredet. Den Komplizen, der die Tat filmte, und seine Hintermänner deckt der 15-Jährige jedoch weiterhin. Die Ermittler konnten allerdings bei der Vernehmung tiefere Einblicke in die Organisation der tschteschenischen Sittenwächter in Wien gewinnen. Derzeit geht die Polizei davon aus, dass sich weitere Gruppierungen auf diversen Online-Plattformen organisieren.
Der 15-jährige Wiener ist bei den Behörden schon länger kein ungeschriebenes Blatt mehr gewesen: Gegen ihn lag auch bereits ein aufrechter Haftbefehl vor. Israil C. soll nämlich zuvor schon einen Raub begangen haben.
„Innenminister Karl Nehammer (VP): "Wer unsere Rechtsordnung nicht akzeptiert, stellt sich an den Rand unserer Gesellschaft."“
Innenminister Karl Nehammer (VP) gratulierte den Beamten auf "Heute"-Anfrage zum entscheidenden ersten Erfolg: "Wer unsere Rechtsordnung nicht akzeptiert, stellt sich an den Rand unserer Gesellschaft. Der Kampf gegen jede Form von Extremismus steht im Fokus meiner Arbeit."