Grüne gegen ÖVP

Polit-Streit um lange Sperre von neuer Westbahnstrecke

Die lange Sperre nach der Flut sorgt für Aufregung. Die Landeshauptfrau nimmt die ÖBB in die Pflicht, die Grünen kritisieren die ÖVP.

Niederösterreich Heute
Polit-Streit um lange Sperre von neuer Westbahnstrecke
Der Bahnhof Tullnerfeld an der Westbahnstrecke war komplett geflutet.
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Eine Wiederaufnahme des Betriebs auf der 2012 eröffneten neuen Weststrecke vor Weihnachten wäre "jenseits eines Wunders", sagte ÖBB-Chef Andreas Matthä zum "Kurier". Landeschefin Johanna Mikl-Leitner (VP) forderte trotzdem mehr Tempo ein: "Die ÖBB macht es sich derzeit zu einfach. Sie muss für einen adäquaten Ersatz sorgen, solange die neue Westbahnstrecke nicht passierbar ist."

Sie "verstehe den Frust der Pendler", die ÖBB müsse selbstverständlich alles, "und zwar Tag und Nacht" unternehmen, die Weststrecke so rasch wie möglich wieder befahrbar zu machen.

"Deckt nicht annähernd den Bedarf ab"

Für die Landeshauptfrau ist klar: "Nicht nur, dass sich ihre Fahrtwege durch den Ausfall der 'neuen' Westbahnstrecke erheblich verlängert haben, das Ersatzangebot auf der alten Strecke ist meist stark verspätet und das reduzierte Angebot deckt nicht annährend den Bedarf ab. Tausende Niederösterreicherinnen und Niederösterreich merken es jeden Tag: Die ÖBB können derzeit ihre Leistungen entlang der Westbahnstrecke nicht erbringen. Zahlreiche Landsleute haben sich aber genau deshalb ein Klimaticket gekauft. Dieses Klimaticket ist nun für viele wertlos, weil sie wieder auf ihr Auto oder auf Fahrgemeinschaften umsteigen mussten."

Für die nö. Grünen sei hingegen die VPNÖ mitverantwortlich für die "abgesoffene Westbahnstrecke". In den 2000er-Jahren habe die ÖVP in der Landesregierung entschieden, dass die Strecke mitten durchs Hochwassergebiet führt. "Die derzeitigen Aussagen der Landeshauptfrau sind ein reines Ablenkungsmanöver, um von ihren eigenen Versäumnissen abzulenken", so Grünen-Landtagsabgeordneter Georg Ecker.

"Auf Hochwasserschutz völlig vergessen"

Man habe damals nur die eigenen politischen Vorstellungen im Kopf gehabt, "aber auf den Hochwasserschutz völlig vergessen". Die Landeshauptfrau müsse sich stattdessen "endlich darum kümmern, dass die Auszahlungen des Katastrophenfonds rasch bei den Betroffenen ankommen". "Dort liegt wirklich ein Problem. Aus eigener Erfahrung in Hollabrunn, wo ich Mitglied der Schadenskommissionen war, weiß ich, dass es schon jetzt oftmals Wochen dauert, bis die Gelder ankommen", ärgert sich Ecker.

Eine gute Nachricht für die Pendler: Zumindest die "alte" Weststrecke durch den Wienerwald soll ab 10. Oktober wieder zweigleisig befahrbar sein.

Hochwasser legt zwei Gleise der Weststrecke für mehrere Monate lahm

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    Unterspülte Gleise, geflutete Tunnel und Bahnhöfe – die extremen Unwetter der letzten Tage haben auch bei der österreichischen Schieneninfrastruktur Spuren der Verwüstung hinterlassen.
    Unterspülte Gleise, geflutete Tunnel und Bahnhöfe – die extremen Unwetter der letzten Tage haben auch bei der österreichischen Schieneninfrastruktur Spuren der Verwüstung hinterlassen.
    ÖBB

    Auf den Punkt gebracht

    • Die lange Sperre der neuen Westbahnstrecke nach der Flut sorgt für politischen Streit zwischen den Grünen und der ÖVP
    • Während Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) die ÖBB für die langsame Wiederherstellung kritisiert, werfen die Grünen der ÖVP vor, die Strecke durch ein Hochwassergebiet geplant zu haben, was die aktuellen Probleme verursacht hat
    red
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