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Erste Eindrücke zu den neuen "Pokémon"-Switch-Hits

Die Nintendo Switch bekommt die Pokémon-Hits "Diamant-" und "Perl-Edition" als Remaster spendiert. "Heute" durfte schon einen ersten Blick riskieren.

Rene Findenig
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    "Pokémon Leuchtende Perle" und "Pokémon Strahlender Diamant" heißen die beiden Remaster-Versionen für die Nintendo Switch, die bereits am 19. November 2021 erscheinen sollen. 
    "Pokémon Leuchtende Perle" und "Pokémon Strahlender Diamant" heißen die beiden Remaster-Versionen für die Nintendo Switch, die bereits am 19. November 2021 erscheinen sollen.
    Nintendo

    "Pokémon Leuchtende Perle" und "Pokémon Strahlender Diamant" heißen die beiden Remaster-Versionen für die Nintendo Switch, die bereits am 19. November 2021 erscheinen sollen. Im Original erschienen die Spiele auf dem Nintendo DS und zählen bis heute zu den besten und beliebtesten "Pokémon"-Games überhaupt. Nun geht es auf Nintendos neuester Konsole einmal mehr zurück in die Sinnoh-Region der Spielwelt, auch die Handlung wird dem der Nintendo-DS-Originale gleichen.

    "Heute" hatte im Rahmen eines Medien-Events bereits Gelegenheit, erste Eindrücke zu den neuen Versionen zu sammeln. Wieder schlüpft man in die Rolle eines wahlweise männlichen oder weiblichen Protagonisten im Zweiblattdorf. Beim Treffen mit den ortsansässigen Professor Eibe überschlagen sich schnell die Ereignisse, wir gelangen in den Besitz eines ersten Pokémons und werden mit der Aufgabe betraut, das Pokédex zu vervollständigen, also alle Monster der Insel zu finden. 

    Es geht um die Rettung des Universums

    Schnell wird aber auch klar, dass es eine etwas tiefgründigere Geschichte als das simple Suchen und Fangen der "Pokémon" gibt. Während wir die ersten Wesen einsammeln und und mit Trainern auf der Insel messen, tritt auch eine gruppe an Bösewichten in Erscheinung, deren Machenschaften nicht nur die Insel und die Erde, sondern das ganze Universum bedrohen. Für Neulinge sind die neuen Games dabei die perfekte Möglichkeit, in die "Pokemon"-Serie einzusteigen.

    Während die Story dem Original überaus treu bleibt, zeigt sich die Technik in modernster Manier. Statt pixeliger Figuren und Monster gibt es nun messerscharfe und richtig niedliche 3D-Modelle, die gesamte Spielgrafik wirkt außerdem etwas mehr an Zeichentrick-Titeln orientiert, mit großen Charakter-Augen und -Köpfen. Eine echt süße Abwechslung zu den übrigen "Pokémon"-Games! Gespielt wird aus einer schrägen Vogelperspektive, die trotzdem sehr, sehr viele Details in der Welt zeigt.

    Absolut niedliche neue Spielgrafik

    Da unser Protagonist oder unsere Protagonistin nun auch in jede beliebige Richtung (schräg) laufen kann, kann die Spielwelt noch viel eingehender als im Original erkundet werden. Und sie hat massive Details zu bieten! Alle Figuren, egal ob Pokémon oder NPCs, sind voll animiert und bewegen sich für Spielverhältnisse sehr natürlich und flüssig. Bäume, Häuser, Dörfer, Pokémon und Co. sehen richtig schick aus – der Original-Vergleich zeigt, dass ihre Platzierungen beibehalten wurden.

    Neu sind dagegen die Animationen bei Dialogen und im Kampf, sie haben neue Effekte spendiert bekommen und vor allem zweiterer Punkt wirkt nicht mehr so "hölzern". Durch die tolle Animation dürften Kämpfe auch im Hundertsten Durchgang noch Spaß machen. Apropos Kämpfe: Hie wechselt das Spiel wieder in den bekannten rundenbasierten Modus, zoomt ganz nah an die Trainer und die Pokémon heran und zeigen das Geschehen in voller – wenngleich offenbar detailarmer – Pracht.

    Kontroverse um Kampf-Mechanik?

    Für eine Menge Diskussionsstoff könnte eine alte, neue Kampfmechanik sorgen. Wie in einigen anderen "Pokémon"-Games sollen sich die im Kampf eingesetzten Monster ihre ergatterten Erfahrungspunkte teilen. Ob das abschaltbar sein wir? Noch unklar. Experten fürchten, dass durch das gleichmäßige Leveln der Monster das Spiel recht einfach werden könnte, Anfänger dagegen könnten sich über schön gleichmäßig starke Pokémon-Teams freuen, ohne sich jedem Wesen einzeln zu widmen.

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    Ebenfalls neu und eine Komfortfunktion ist das automatische Speichern. Abseits der Entdeckung der Spielwelt und dem Kampf beziehungsweise dem Fangen der Pokémon kann man sich außerdem in der Spielwelt in Dutzenden netten Nebentätigkeiten verlieren. Dabei kommt sogar ein Gefühl wie in "Animal Crossing" auf, die zwei Games bieten Attraktionen und Wettbewerbe, bei denen man fernab vom Kampf Spaß haben und einfach die Seele baumeln lassen können wird.

    Tanzen, backen und einkleiden

    Herzstück der Spielwelt ist passend die Stadt Herzhofen, in denen es zwar die Schauplätze des Originals gibt, diese aber teilweise ganz neue Funktionen zu bieten haben. Fast vollkommen neu laufen etwa die Bewerbe in der Wettbewerbshalle ab. Sie bestehen im Kern aus einem Tanzturnier, bei dem erst die Pokébälle mit Stickern schmückt und dann ähnlich wie bei Quicktime-Events zum richtige Zeitpunkt die richtigen Bewegungen ausführt.

    Durch Kombos mit Attacken gibt es dabei massig Punkte zu sammeln, die eingesetzten Sticker lassen sich später auch in den Kämpfen nutzen, sie werden in die Videosequenz der Kämpfe integriert. Bei den Wettbewerben werden die Pokémon in Kategorien wie "Coolness" von einem Publikum bewertet. Diese Werte kann man durch einen Snack verbessern, den man mit sammelbaren Beeren und dem Rühren des Teigs zubereitet. Auch die Outfits des Protagonisten kann man tauschen.

    Mehr Abwechslung, dynamischere Abenteuer

    Immer wieder lässt die Game-Vorschau durchblitzen, dass es den Machern wichtig war, eine stärkere Bindung des Spielers mit dem Protagonisten und seinen Pokémon aufzubauen. Bäckt man Snacks, mischen die niedliche Monster ebenso mit wie beim Spaziergang im Park, wo sie sich teils ganz frei bewegen dürfen. Und: Erstmals darf der Spieler auch direkt mit den Pokémon spielen, mit ihnen herumtollen und einfach Spaß haben.

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    Auch finden sich vor allem in Herzhofen sehr viele NPCs mit Aufgaben, aber auch nur zu einem netten Gespräch ein. Die Spielwelt wirkt dadurch viel lebendiger, Abenteuer ergeben sich nun offenbar dynamischer aus dem Entdeckungsprozess heraus. An anderer Stelle blieben die Switch-Version wiederum sehr klassisch: Die Spieluhr Pokétch ist ebenso wieder zu finden wie und wieder darf man ein Lieblingspokémon bestimmen, das den Spieler sichtbar in der Welt begleitet – nun auch über die Grenzen des Treueplatzes hinaus.

    Und dann geht es auch wieder unter die Erde

    Natürlich nicht fehlen darf auch die "zweite" Spielwelt unter der Oberfläche der Insel. Dort gibt es wieder ein weit verzweigtes Tunnelsystem, das mit einer großen Neuerung auffällt: In Pokémon-Unterschlüpfen unter der Erde dürfte man immer wieder auch auf besonders seltene und starke Pokémon treffen und kann sie fangen. Bekannt sind dagegen die Schürf-Minigames, bei denen man Sphären und Scherben sammelt, sowie die Einrichtung des ganz persönlichen Untergrund-Unterschlupfs.

    Wieder mit dabei sind die verschwiedenen, abwechslungsreichen Gebiete der Insel mit Eis, Erde, Wiesen und Wüsten. Dort treiben sich nicht nur jeweils verschiedene Pokémon herum, sie zeigen sich dem Spieler nun neu auch öfter mal direkt in der Spielwelt, statt sich bis zum Kampf zu verstecken. Wem das Spiel alleine nicht reicht, soll lokal und online weite Teile der Spielwelt erkunden, sich im Kampf messen und sogar ihre Pokémon tauschen dürfen. Man darf sehr gespannt sein.

    Fantastische Remaster für fantastische Originale

    Zwar hielten sich die Macher von "Pokémon Leuchtende Perle" und "Pokémon Strahlender Diamant" bei dem Medien-Event zu vielen Funktionen und Neuerungen der Switch-Versionen noch bedeckt, das Gesehene lässt aber bereits jubeln. Das Spiel bleibt bei Handlung und Gameplay dem Original sehr treu, führt aber gleichzeitig nicht nur jede Menge neue Komfort-Funktionen ein, sondern sieht mit der niedlichen und sehr detaillierten Grafik einfach nur grandios aus. Kenner bekommen damit ein unverwässertes Erlebnis mit neuer Technik, neue Spieler das vielleicht bestaussehendste "Pokémon" aller Zeiten.

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    Gerade der Kampf wird aber der Knackpunkt werden, ob die beiden neuen Versionen nicht nur Neulinge, sondern auch Veteranen vollends überzeugen wird können oder ob die Spiele weit leichter als die Originale ausfallen. Man darf gespannt sein, ob sich die Macher hier noch einen Trumpf in der Hinterhand behalten haben, der alle überraschen wird. Doch auch so sieht alles danach aus, dass "Pokémon Leuchtende Perle" und "Pokémon Strahlender Diamant" fantastische Remakes ebenso fantastischer Originalspiele werden dürften.