Aufregung in Gemeinde
Plötzlich verschwunden – erneut Wirbel um Roma-Karawane
In Dobl-Zwaring sorgte eine Wagenburg der Roma und Sinti für große Aufregung. In der Nacht haben die illegalen Camper die Gemeinde verlassen.
In der Gemeinde Dobl-Zwaring herrschte am Montag helle Aufregung. Mehrere Wohnwagen des Wandervolks der Roma und Sinti hatte sich ungefragt auf dem Rasen des örtlichen Modellflugplatzes niedergelassen. Gegenüber Medien beklagten die Pächter, dass dies "ohne Zustimmung" passiert sei.
Die illegale Wohnwagen-Karawane sorgte auch bei Bürgermeisterin Waltraud Walch für große Empörung. Dennoch waren der Ortschefin die Hände gebunden. "Es handelt sich um ein Privatgrundstück, und da muss der Besitzer Anzeige erstatten. Aber das dauert dann, bis die BH einen Bescheid erstellt, und es gibt nicht einmal Zustelladressen", erklärte die ÖVP-Bürgermeisterin gegenüber Medienvertretern von "Kleiner Zeitung", "Krone" und ORF.
Gemeinsam mit Vertretern der Roma und Sinti wurde schließlich vereinbart, dass der Platz bis spätestens Freitag verlassen werden muss. Der Aufschrei in der Bevölkerung dürfte den Campern jetzt allerdings zu heiß geworden sein. Laut der "Krone" reisten alle Fahrzeuge noch in der Nacht auf Mittwoch ab. Unklar ist, wo sich das Wandervolk nun niederlassen will. Zuvor kündigte ein Beteiligter gegenüber Medien an, nach Wien weiter reisen zu wollen.
Beim örtlichen Modellflugverein ist die Erleichterung über die Abreise deutlich spürbar. Glücklicherweise hielten sich auch die angerichteten Schäden in Grenzen. Lediglich ein Zaun sei beschädigt worden. Außerdem mussten mehrere Müllsäcke entfernt werden.
Politik kündigt Maßnahmen an
Die Machtlosigkeit der Gemeinden sorgt nun auch auf politischer Ebene für Debatten. Die steirische Landesregierung kündigte in einer ersten Stellungnahme eine schnellere Durchsetzbarkeit bei so groben Verstößen an.
Als Vorbild könnte hierbei etwa die gesetzliche Lage in Niederösterreich dienen. Dort wurde im vergangenen Herbst die Möglichkeit geschaffen, außerhalb der dafür vorgesehenen Plätze ein Campingverbot zu erlassen. Gemeinden können damit in solchen Fällen rascher und konsequenter durchgreifen.