Ausgelastete Luftkorridore

Plötzlich landen Flugzeuge ungeplant auf 26 Airports

Der eskalierende Nahostkonflikt stellt Airlines vor Herausforderungen. Dies führt zu stark ausgelasteten Luftkorridoren und verlängerten Flugzeiten.

Plötzlich landen Flugzeuge ungeplant auf 26 Airports
Airlines meiden verschiedene Lufträume im Nahen Osten.
Flightradar24

Der jüngste Raketenangriff des Iran auf Israel am 1. Oktober hat den internationalen Flugverkehr erheblich beeinträchtigt. Rund 180 Raketen wurden auf israelisches Territorium abgefeuert. Das führte zur Sperrung der Lufträume über Iran, Irak und Jordanien.

Obwohl der iranische und jordanische Luftraum mittlerweile wieder geöffnet sind, meiden viele Fluggesellschaften diese Gebiete weiterhin. Stattdessen werden alternative Routen über Saudiarabien und Ägypten genutzt. Dies führt zu stark ausgelasteten Luftkorridoren und verlängert die Flugzeiten um ein bis zwei Stunden, wie der "Aerotelegraph" berichtet.

Umleitungen und Flugstreichungen

Fluggesellschaften aus dem Nahen Osten seien von den Auswirkungen besonders betroffen. Emirates habe für den 2. und 3. Oktober alle Flüge nach Iran, Irak und Jordanien gestrichen. Mittlerweile nutze die Airline den iranischen Luftraum wieder, wie der Flug EK133 von Dubai nach Houston am Mittwoch zeige.

Flydubai, die Schwester von Emirates, habe ebenfalls Flüge nach Israel gestrichen. Qatar Airways habe Flüge in den Iran und Irak gestrichen, während Kuwait Airways und Etihad Airways Routenanpassungen vornehmen, was zu längeren Flugzeiten führe.

"Starke Explosionen" – Iran schießt Raketen auf Israel

1/4
Gehe zur Galerie
    Nach Angaben der IDF wurden vom Iran aus ballistische Raketen auf Israel abgefeuert. Laut "Jerusalem Post" starteten über 400 Raketen vom Iran aus in Richtung Israel.
    Nach Angaben der IDF wurden vom Iran aus ballistische Raketen auf Israel abgefeuert. Laut "Jerusalem Post" starteten über 400 Raketen vom Iran aus in Richtung Israel.
    JACK GUEZ / AFP / picturedesk.com

    Russische Airlines stark betroffen

    Auch russische Airlines stehen vor zusätzlichen Herausforderungen. Aufgrund der Ukraine-Sanktionen haben sie ohnehin schon eingeschränkte Flugrouten. Jetzt müssen sie wegen der Sperrung des Nahost-Luftraums noch weiter ausweichen.

    Ural Airlines fliege über Tadschikistan, Pakistan und Oman nach Dubai, was die Flugzeiten ab Jekaterinburg um 1:20 Stunden und ab Moskau um 2:30 Stunden verlängere. Eine Zwischenlandung zum Auftanken in Dushanbe (Tadschikistan) sei nötig.

    Aeroflot habe Flüge nach Dubai gestrichen, Red Wings habe Flüge nach Tel Aviv abgesagt. Die Aeroflot-Tochter Rossiya nutze eine Route nach Dubai über Turkmenistan, Afghanistan und Pakistan – müsse jedoch in Ägypten zum Auftanken landen.

    Swiss-Flug LX242 nach Dubai musste am Dienstag ins türkische Antalya umgeleitet werden.
    Swiss-Flug LX242 nach Dubai musste am Dienstag ins türkische Antalya umgeleitet werden.
    Flightaware

    Airlines mussten schnell reagieren

    Direkt nach dem Raketenangriff mussten zahlreiche Fluggesellschaften schnell reagieren, so der Aerotelegraph weiter. Laut Daten von Flightradar24 seien 81 Flüge von 16 Airlines umgeleitet worden. Unter den betroffenen Fluggesellschaften seien auch Lufthansa und British Airways gewesen. Lufthansa-Flüge nach Indien seien nach Frankfurt zurückgekehrt, während British Airways einen Flug nach Dubai nach Larnaca (Zypern) umgeleitet habe.

    Auch Swiss musste am 1. Oktober reagieren: "Der Flug LX242 nach Dubai wurde aufgrund der Luftraumsperrung nach Antalya umgeleitet", teilte die Airline mit. Das Flugzeug sei dort betankt worden und habe seinen Flug über alternative Routen fortgesetzt. Insgesamt hätten 26 Flughäfen unvorhergesehenen Besuch von Flugzeugen erhalten, darunter der Flughafen Wien, wo mehrere Airbus A380 von Emirates gelandet seien.

    Die Bilder des Tages

    1/64
    Gehe zur Galerie
      <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
      21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
      REUTERS

      Auf den Punkt gebracht

      • Der eskalierende Nahostkonflikt hat zu stark ausgelasteten Luftkorridoren und verlängerten Flugzeiten geführt, da viele Fluggesellschaften den Luftraum über Iran, Irak und Jordanien meiden
      • Dies hat zu zahlreichen Umleitungen und Flugstreichungen geführt, wobei 26 Flughäfen ungeplante Landungen verzeichneten, darunter auch der Flughafen Wien
      red, 20 Minuten
      Akt.