Hartberg-Frust
Pleite gegen Austria: "Liga muss sich etwas überlegen"
Die Wiener Austria spielt international. Im Play-off-Rückspiel fuhren die "Veilchen" einen 1:0-Erfolg gegen Hartberg ein, gewannen beide Spiele.
James Holland sorgte mit seinem zweiten Treffer im Duell mit den Hartbergern für den zweiten Sieg, schoss in der 39. Minute zum 1:0 ein. Die Wiener gewannen bereits das Hinspiel mit 2:1, setzten sich mit dem Gesamtscore von 3:1 durch. Und starten damit in der zweiten Runde der Conference-League-Qualifikation. Dabei beendeten die "Veilchen" nach einem enttäuschenden Frühjahr die Liga nur auf Platz acht, schalteten im Play-off-Halbfinale zunächst die siebtplatzierten Wolfsberger und nun im finalen Duell die eigentlich auf Rang fünf gelegenen Hartberger aus.
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Heil kritisiert Liga-Modus
Bei den Oststeirern hingen die Köpfe. Obwohl das Team von Markus Schopp das Duell offen gestaltete, setzte es zwei Niederlagen. Am Dienstag scheiterten die Hartberger zweimal am Aluminium. Deshalb war Kapitän Jürgen Heil auch die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Nach der Pleite am Verteilerkreis meinte der 27-Jährige noch in Richtung Austria: "Heute können sie feiern wie die Weltmeister." Eine Kampfansage, die nach hinten losging.
Deshalb gab Heil auch bei "Sky" zerknirscht zu: "Natürlich schmerzt das, wir spielen eine überragende Saison, ich weiß nicht, ob mehr möglich ist. Aber wir können uns nichts darum kaufen", so Heil, der danach auch die Bundesliga kritisierte, schließlich spielt der Liga-Achte nun international. "Der Modus gibt es her, es ist wie eine Lotterie, dass man ein Europacup-Ticket gewinnt. Da sollte sich die Liga etwas einfallen lassen." Gleichzeitig unterstrich der Kapitän: "Das Positive ist, dass wir uns nichts vorwerfen können. Aber es schmerzt, weil es möglich gewesen wäre. Wenn wir im Europacup gespielt hätten, hätte man sich daran erinnert, so interessiert es keinen mehr."
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Ebenso enttäuscht zeigte sich Torjäger Maximilian Entrup, der einen Stangenschuss der Hartberger verbuchte, den Ausgleich liegen ließ. "Wir erspielen im Grunddurchgang die gleiche Punkteanzahl wie Rapid, im Endeffekt scheitern wir in zwei Spielen, wo wir absolut Chancen hatten, dass wir da drüberkommen. Es tut unfassbar weh, ich bin angefressen auf mich selbst, weil ich weiß, dass ich es besser kann. Es tut mir leid für die Mannschaft", meinte der Torjäger.
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Austria erleichtert
Austrias Holland erlebte derweil einen Traum-Abschied, denn der Australier traf in beiden Play-off-Duellen gegen Hartberg, verlässt die "Veilchen" nun. "Es ist ein schönes Ende für mich, ich freue mich für die Jungs am meisten, denn es war keine einfache Saison", so der Austria-Vize-Kapitän, der nun wohl seine Karriere beendet. "Es schaut so aus, ich muss mir jetzt alles anschauen und in den nächsten Wochen die Entscheidung treffen", betonte der 35-Jährige.
Manfred Fischer zeigte sich derweil erleichtert: "Wir haben uns das echt verdient, bei dem, was wir alles mitgemacht haben." Interimstrainer Christian Wegleitner, der alle vier Spiele gewann, lobte sein Team: "Das war eine große Charakterstärke der Mannschaft, die ist charakterlich einwandfrei, ich muss einfach en Hut ziehen."