Diesel-Großhändler in Konkurs

Pleite-AG schuldet Republik mehr als 300 Millionen Euro

Der österreichische Diesel-Großhändler LU&NO AG hat nach einem Abgabenstreit mit dem Fiskus Konkurs angemeldet. Gesamtschulden – rund 500 Millionen.

Wolfgang Bartosch
Pleite-AG schuldet Republik mehr als 300 Millionen Euro
LU&NO hat unterm Strich 500 Millionen Euro Schulden angehäuft.
Getty Images/iStockphoto

Die LU&NO Aktiengesellschaft mit Sitz im Wiener Bezirk Brigittenau hat beim Handelsgericht Wien Konkurs angemeldet. Laut den Kreditschützern des KSV1870 handelte das Unternehmen seit 2016 mit Diesel, der auf dem internationalen Markt eingekauft und in Österreich im Großhandel weitervertrieben wurde.

Abgabenstreit als Hauptgrund für Pleite

Seit Jänner 2022 war die LU&NO AG nur noch über ihre Zweigniederlassung in Hamburg aktiv, bevor die Geschäftstätigkeit zuletzt komplett eingestellt wurde. Als Hauptgrund für den nunmehrigen Konkurs gilt ein Steuerstreit mit dem heimischen Zoll bzw. mit dem Finanzamt. Dabei soll es vor allem um Mineralöl- und Umsatzsteuer gegangen sein. Zudem sollen sich laut KSV1870 auch der dramatische Einbruch des Weltölmarktpreises im März 2020 und die "geopolitischen Spannungen negativ auf das Geschäft der Schuldnerin ausgewirkt haben".

Fiskus könnte über 300 Millionen verlieren

Laut Angaben von LU&NO selbst belaufen sich die Verbindlichkeiten auf rund 500 Millionen Euro. Der KSV1870 geht davon aus, dass rund zwei Drittel davon auf Steuerrückstände entfallen. Unterm Strich dürften es zumindest über 300 Millionen Euro sein. Wie viel Vermögen vorhanden ist und auf die Gläubiger verteilt werden kann, ist offen. Allerdings dürfte die Republik um den Großteil des Geldes umfallen.

Aus heutiger Sicht sind von der Pleite 46 Gläubiger und fünf Dienstnehmer betroffen. Zum Insolvenzverwalter wurde der Wiener Rechtsanwalt Helmut Platzgummer bestellt. Die Berichts- und Prüfungstagsatzung findet am 14. Februar 2024 statt. Betroffene Gläubiger können ihre Forderungen bis zum 31. Jänner 2024 am Handelsgericht Wien anmelden.

Die Bilder des Tages

1/65
Gehe zur Galerie
    <strong>22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar</strong>. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. <a data-li-document-ref="120078758" href="https://www.heute.at/s/einwegpfand-kommt-das-wird-ab-jaenner-neu-bei-spar-120078758">170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.</a>
    22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. 170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.
    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger
    bart
    Akt.