Mallorca greift durch

Playa-Insiderin: "Alles vollgekotzt – wie immer"

Massen- und Sauftourismus lösen nicht nur auf Mallorca immer mehr Unmut aus. Die Behörden der Insel greifen nun zu drastischen Maßnahmen.

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    Gehts auf Mallorca zukünftig gesitteter zu und her?
    Gehts auf Mallorca zukünftig gesitteter zu und her?
    IMAGO/MiS

    Auf Mallorcas wildesten Partymeilen darf man seit Samstagabend auf offener Straße und am Strand keinen Alkohol mehr trinken. Das Verbot gilt für die beliebte Playa de Palma mit dem berühmt-berüchtigten Ballermann sowie für weitere Party-Zonen auf Mallorca und auch Ibiza.

    Alles Gebiete, in denen der sogenannte Sauftourismus trotz verschiedener Maßnahmen zuletzt immer mehr Ärger und Proteste ausgelöst hatte. Wer gegen das Verbot verstößt, muss mit Bußen zwischen 500 und 1.500 Euro rechnen.

    Kontrolliert die Polizei auch wirklich?

    Viele Inselkenner sind derweil skeptisch und glauben nicht, dass von heute auf morgen Schluss mit feuchtfröhlich sein wird. Zu den Zweiflern gehört Patrick Schirmer Sastre, Kolumnist der "Mallorca Zeitung". Die Absichten seien sicher gut. Aber: "Eine Mentalität, ein Lebensgefühl ändert man nicht durch Gesetze und überteuerte Preise", schreibt er.

    Entscheidend wird sein, wie intensiv die Polizei über die Einhaltung des Verbots wachen wird. Beatrice Ciccardini ist nicht gerade optimistisch. Es sei "jedes Jahr dasselbe". Zu Saisonbeginn erscheine ein wenig mehr Polizei, wirklich eingegriffen werde aber nicht, klagt die Wirtin des Lokals "Zur Krone" im Gespräch mit der "Mallorca Zeitung".

    "Alles vollgekackt"

    Die aktuelle Lage laut der Playa-Veteranin: "Die Hütchenspieler sind wieder hier, die Masseurinnen, die Klauh***n. Es ist schon wieder alles schmutzig, alles vollgekotzt, alles vollgekackt – wie immer."

    Am ersten Tag des Alkohol-Verbots schleppt eine Gruppe junger Deutscher zwei Sixpacks Wasserflaschen in der Nähe des Bierkönigs entlang. Einmal mit Sprudel, einmal ohne. Ist das nun die neue Normalität am Ballermann? Wohl eher nicht.

    Übliches Bild am Samstagabend

    Obwohl es am Samstag kurz nach Inkrafttreten des Dekrets recht gesittet zugeht, sind noch genügend Touristen mit der Bierdose in der Hand unterwegs. Besonders beliebt derzeit offenbar: ein Wodka-Mixgetränk. Alle paar Meter stehen davon leere Flaschen in der Partyzone auf dem Gehweg.

    Ein junger Handballer, der in Vereinskleidung mit seinem Team angereist ist, hatte zu viel von dem Mix intus. Stockbetrunken torkelt er durch die Straßen. Seine Kumpel müssen ihn stützen.

    Nach ein paar Gläsern Wasser salutiert er vor allen Passanten und zieht von dannen. Was auffällt: Bei einem kurzen Spaziergang am Strand und in der sogenannten Schinkenstraße ist kein einziger Polizist in Sicht.

    Die Bilder des Tages

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      <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
      21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
      REUTERS
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