Gefahr für Kranke
Pilzinfektion im Spital kann für Patienten tödlich sein
Oft als ungefährlich wahrgenommen, ist der Candida-Pilz ein Risiko für viele immungeschwächte Patienten – auch in Österreich!
Von vielen wenig beachtet, unter gewissen Umständen jedoch hoch gefährlich: Pilzerkrankungen bergen für immungeschwächte Personen große Risiken. Während eine Infektion mit Hefepilzen unter normalen Umständen weitestgehend harmlos ist, kann eine Ansteckung im Spital für Betroffene fatale Folgen haben.
Mortalitätsrate schnellt in die Höhe
Vor einigen Tagen erschien im "Journal of Infection" eine Studie, welche den Einfluss von Pilzinfektionen auf die Sterblichkeitsrate von Spitalspatienten untersuchte. Auch Forschende aus Innsbruck und Graz waren an der europäischen Studie beteiligt. Die Ergebnisse sind schockierend: Bei Patienten, welche sich mit Candida-Pilzen infizierten, lag die Sterblichkeitsrate bei rund 40 Prozent, bei jenen ohne Infektion bloß bei 22,2 Prozent. Somit liegt die auf Candida- Erkrankungen zurückzuführende Sterblichkeit bei 18,2 Prozent.
28 Kliniken untersucht
Aus insgesamt 28 europäischen Kliniken wurden Patienten untersucht, die sich in Merkmalen wie Alter, Gewicht sowie Schwere und Ursache der Krankheit ähnelten. Rund 80 Prozent der Teilnehmer waren entweder an Krebs erkrankt oder wurden auf einer Intensivstation behandelt. Von 171 gebildeten Probandenpaaren hatte jeweils einer nachweislich Spuren einer Candida- Erkrankung im Blut, was sich als signifikanter Faktor herausstellte.
Risikofaktor für Todesfälle
Bei den Infizierten ließ sich ein starker Anstieg der Mortalitätsrate feststellen: Diese war nahezu doppelt so hoch. Bei einer schwerwiegenden Pilzkrankheit wie Candida tropicalis lag diese sogar bei 63,6 Prozent. Die Aufnahme auf eine Intensivstation gelte laut den Experten als signifikanter Risikofaktor für Todesfälle durch Pilzinfektionen. Ob der Pilz auch in Wien Probleme macht ist nicht bekannt. Eine Anfrage beim Wiener Gesundheitsverbund blieb vorerst unbeantwortet.