"Kein Fremdverschulden"
Pilnacek-Tod – das sagt der Obduktionsbericht
Christian Pilnacek wurde am 20. Oktober tot aufgefunden. Nun liegt das Obduktionsergebnis vor. Fremdverschulden wird ausgeschlossen.
Der plötzliche Tod des ehemaligen Justizsektionschef Christian Pilnacek vor wenigen Wochen warf zahlreiche Fragen auf. Denn der einst mächtigste Mann nach dem Minister innerhalb der österreichischen Justiz wurde bei Stockerau als Geisterfahrer auf der Autobahn erwischt. Wenige Stunden später war er tot.
Seine Leiche wurde am 20. Oktober bei Krems aufgefunden, "Heute" berichtete. Das Landeskriminalamt Niederösterreich führte die Ermittlungen. Nun liegt das Obduktionsergebnis vor. Wie die "Kronen Zeitung" am Donnerstag berichtet, werde Fremdverschulden ausgeschlossen.
Als Geiserfahrer unterwegs
Pilnacek war am Abend des 20. Oktober 2023 bei einer Veranstaltung bei der ungarischen Botschaft in Wien gewesen und wollte gegen 22 Uhr mit seinem Pkw in den Bezirk Krems nach Hause fahren. Dabei dürfte er eine Auffahrt falsch erwischt haben.
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Die Folge: Eine Anhaltung durch die Polizei und Führerscheinentzug. Das Auto wurde schließlich von der Polizei sicher abgestellt und Christian Pilnacek von einer Vertrauensperson abgeholt. Wenige Stunden später wurde die Leiche des 60-Jährigen in Niederösterreich, unweit seiner Wohnadresse, gefunden. Wie die "Krone" berichtet, ist Pilnacek auch am Fundort der Leiche verstorben. Die Todesursache lautet Tod durch Ertrinken. Ob es sich um Suizid oder einen Unfall handelt, kann demnach aber nicht restlos geklärt werden.
Weiters wurde am Donnerstag bekannt, dass Christian Mattura, ein Unternehmer aus dem Dunstkreis des früheren BZÖ, für die Pilnacek-Aufnahme verantwortlich ist, "Heute" berichtete. Der ehemalige Justizsektionschef wurde wenige Monate vor seinem Tod heimlich bei einem Treffen mit drei weiteren Personen aufgezeichnet.
Seine Aussagen lösten ein Polit-Beben aus. Darin behauptet nämlich Pilnacek, dass die ÖVP von ihm verlangt habe, in Verfahren einzugreifen. Vor allem Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka hätte ihn bedrängt.
Sobotka selbst wies im Parlament am Donnerstag alle Vorwürfe zurück. Die Staatsanwaltschaft Wien prüfe derzeit einen Anfangsverdacht gegen den Nationalratspräsidenten wegen versuchter Bestimmung zum Amtsmissbrauch.