Tirol

Pflegerin lässt sich trotz Impfpflicht nicht impfen

Mit deutlicher Mehrheit wurde die Impfpflicht im Parlament beschlossen. Eine Pflegerin erzählt "Heute", warum sie sich dennoch nicht impfen lässt.

Amra Duric
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Eine Pflegerin aus Tirol zahlt lieber Strafe, als sich impfen zu lassen: "Ich habe das Gefühl, ich falle tot um, wenn ich mich impfen lassen muss."
Eine Pflegerin aus Tirol zahlt lieber Strafe, als sich impfen zu lassen: "Ich habe das Gefühl, ich falle tot um, wenn ich mich impfen lassen muss."
Picturedesk (Symbolbild)

Nach fünf Stunden heftiger Debatte hat der Nationalrat mit 137 Stimmen die Impfpflicht beschlossen. Nur 33 waren dagegen. Damit das Gesetz in Kraft treten kann, muss noch der Bundesrat zustimmen. Die Abstimmung findet am 3. Februar statt. Ausgenommen von der Impfpflicht sind Schwangere und Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, sowie Genesene für einen Zeitraum von sechs Monaten. Für alle anderen Personen ab 18 Jahren hagelt es bei einer Impfverweigerung Strafen bis zu 3.600 Euro. Eine Pflegerin aus Tirol will dies in Kauf nehmen.

"Falle tot um, wenn ich mich impfen lasse"

Obwohl die Wirkung der Corona-Impfung gegen Omikron unbestritten ist und durch Studien erwiesen wurden, will die 36-Jährige vom Stich nichts wissen. "Ich habe das Gefühl, ich falle tot um, wenn ich mich impfen lassen muss." Die Tirolerin hat seit ihrer Kindheit Angstzustände und Panikattacken, wenn es um Medikamente und Impfungen geht. "Als ich ein Antibiotikum nehmen musste, dachte ich, ich sterbe. Meine Mutter musste die Rettung rufen. Bei der Typhus-Impfung bin ich in Ohnmacht gefallen", erzählt sie im Gespräch mit "Heute".

In der 36-Jährigen, die als Pflegerin in einem Altenheim tätig ist, kommt mit der Impflicht auch die Angst wieder. "Ich fühle mich hilflos und fürchte mich. Mein Freund hat gemeint, er zahlt mir die Strafen." In ihrem Beruf trifft die Tirolerin auf viel Verständnis. "Ich habe mit meiner Chefin darüber gesprochen. Sie meinte sie versteht mich und ist auch nicht dafür, dass Leute zu etwas gezwungen werden." Seit über 15 Jahren arbeitet die Tirolerin im Pflegebereich. "Ich habe Angst vor einer Kündigung. Andererseits, sollte ich mich impfen lassen müssen, werde ich schweren Herzens kündigen." 

"Ich fühle mich hilflos und fürchte mich. Mein Freund hat gemeint, er zahlt mir die Strafen." 

Derzeit testet sich die Tirolerin laut eigener Aussage jeden Tag mit einem PCR-Test. "Ich bin genesen, trage Maske und halte mich auch sonst an alle Maßnahmen. Ich verstehe nicht, warum ich dennoch schlechter behandelt werde, als Geimpfte, die sich ebenfalls mit dem Virus infizieren. Auch der Lockdown für Ungeimfpte ist nicht fair. Die Ansteckungen steigen täglich und das obwohl Ungeimpfte im Lockdown sind. Vielen Leuten geht es mittlerweile psychisch wirklich schlecht."

Beim Innsbrucker Rechtsanwalt Christian Ortner haben sich, wie berichtet, rund 850 Pfleger und auch einige Ärzte aus Tirol gemeldet, um gegen die Impfpflicht vorzugehen. Dass sich ein harter Kern der Pfleger und Pflegerinnen nicht impfen lassen will, ist auch für Robert Kaufmann, Obmann der Arge Altenheime nicht neu. "Ich hoffe nicht, dass wir, falls eine Impfpflicht kommt, ungeimpfte Mitarbeiter kündigen müssen. Man sollte vorher alle möglichen Maßnahmen ausschöpfen, aber es steht außer Frage, dass medizinisches Personal geimpft sein sollte", erklärte er im Gespräch mit "Heute".

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