600 Sturm-Einsätze
Pflegeheim geflutet – Feuerwehr muss 27 Personen retten
Die Feuerwehren Oberösterreichs stehen wegen des Sturms im Dauereinsatz. Immer wieder kommt es zu brenzligen Szenen.
Auch wenn der Höhepunkt erst für Samstag erwartet wurde, hielt das Sturmtief ZOLTAN bereits in der Nacht davor insbesondere die oberösterreichischen Einsatzkräfte auf Trab. Fast für das gesamte Bundesland galt Warnstufe Rot, die Windspitzen erreichten sogar Orkanstärke.
Nicht ohne Grund warnten Behörden und Katastrophenschutz davor, während des Sturms nach Draußen zu gehen. Das zeigen nun auch Bilder aus dem Bezirk Kichdorf an der Krems. In Molln hat der Sturm das Dach eines Mehrparteienhauses teilweise abgedeckt. Metergroße Balken flogen durch die Luft, Teile trafen ein Auto, das in der Siedlung geparkt war. Der Schaden ist enorm, verletzt wurde dabei glücklicherweise niemand.
Wahres Ausmaß noch unklar
In Wels gab es mehrere umgestürzte Bäume und Plakatwände auf den Verkehrswegen. Seit Mitternacht gab es alleine in Oberösterreich sturmbedingt bis zum Nachmittag rund 600 Einsätze. Rund 30 Prozent davon gingen auf Überflutungen zurück, 60 Prozent direkt auf den Sturm und weitere zehn Prozent waren sonstige technische Einsätze wie Tierrettungen, Hangrutsche oder Ähnliches.
Insgesamt sind derzeit rund 5.000 Feuerwehrleute im Dauereinsatz. Laut dem ORF Oberösterreich ist an vielen Orten noch unklar, wie groß die Schäden sind, weil ein Lokalaugenschein lebensgefährlich wäre. Die Bahnstrecke Lambach-Vorchdorf-Eggenberg ist etwa so stark beschädigt, dass sie zumindest bis 27. Dezember gesperrt bleiben muss.
Wohnheim evakuiert
Neben dem Sturm sind es im Verlauf des Samstags auch Überflutungen, die den Einsatzkräften zu schaffen machen. In Emmersdorf an der Donau kam es zu kleineren Überschwemmungen, eine brenzlige Lage ergab sich in Hartkirchen (Bezirk Eferding, OÖ). Dort musste laut ORF ein Pflege- und Wohnhaus für Menschen mit schwerer Behinderung evakuiert werden.
"Ein Bach konnte nicht mehr in die Aschach abfließen, deshalb wurde das Institut Hartheim von den Wassermassen umschlossen", so Bürgermeister Wolfram Moshammer. 27 Personen mussten gerettet werden. Im Gebäude standen rund zehn Zentimeter Wasser. Die Ortschaft Hacking ist derzeit überhaupt nicht mehr erreichbar.