Österreich
Pensionist gibt Betrügerin 100.000 Euro im Sackerl
Was für eine dreiste Tat! In OÖ spielte eine Frau eine Notlage vor. Ein Pensionist (81) zeigte Herz und wollte helfen. Er gab der Betrügerin 100.000 Euro im Sackerl.
Es war am Dienstag um 9.30 Uhr, als bei einem 81-jährigen aus dem Bezirk Urfahr-Umgebung das Festnetz-Telefon klingelte.
Der Mann hob ab, meldete sich. Am anderen Ende war eine Frau mit deutschem Akzent. Der ältere Herr glaubte, sie sei eine Bekannte. Und so kam es zu einem Gespräch.
Brauche dringend Geld für Wohnung
Die Polizei gibt folgende Tipps gegen Neffentrick-Betrüger:
– Brechen Sie Telefonate, bei denen von Ihnen Geldaushilfen gefordert wird, sofort ab.
– Lassen Sie sich auf keine Diskussionen ein und machen Sie Ihrem Gegenüber entschieden klar, dass Sie auf keine der Forderungen oder Angebote eingehen werden.
– Personen die es sich zutrauen, werden ersucht, zum Schein auf die Forderungen der Anrufer einzugehen und die Polizei zu verständigen, um dieser den Zugriff auf diese Täter zu ermöglichen.
– Kontaktieren Sie den "vermeintlichen" Verwandten, indem Sie ihn unter jener Telefonnummer zurückrufen, die Sie sonst auch verwenden.
– Bestehen Sie auf ein persönliches Treffen und geben Sie sich nicht mit einer "Vertretung" zufrieden.
– Lassen Sie in Ihr Haus oder Ihre Wohnung niemanden, den Sie nicht kennen.
– Verwenden Sie zur Kontaktaufnahme mit solchen Personen die Gegensprechanlage oder verwenden sie die Türsicherungskette bzw. -bügel.
– Versuchen Sie sich das Aussehen der Person für eine spätere Personsbeschreibung genau einzuprägen.
– Notieren Sie sich - sofern möglich - Autokennzeichen und Marke, Type sowie Farbe eines vermutlichen Täterfahrzeuges.
– Erstatten Sie umgehend Anzeige über den Notruf 133
Die Frau erzählte, sie sei gerade in Linz und wolle sich eine Wohnung kaufen. Weil es aber andere Interessenten gäbe, bräuchte sie dringend und ganz schnell 100.000 Euro. Sie sitze bei einem Rechtsanwalt. Er würde das Geld um 17 Uhr zurückbekommen.
Treffpunkt Gallneukirchen
Der gutgläubige Mann zeigte Herz und wollte helfen. Er ging zu mehreren Banken, hob das Geld ab, steckte es in zwei Sackerl. Damit ging er zum vereinbarten Treffpunkt im Zentrum von Gallneukirchen. Dort sollte er die angebliche Mutter des Rechtsanwaltes treffen.
So sieht die Verdächtige aus
"Dort wartete eine ca. 50 Jahre alte Frau, ca. 170 cm groß, schlank, mit schulterlangen dunklen Haaren und einem dunklen Teint. Die Übergabe erfolgte ohne viele Worte in zwei Geldsäckchen und die Frau verschwand zu Fuß zwischen zwei Gebäuden", so die Polizei zu dem Fall.
Der Mann versuchte danach, seine Bekannte zu erreichen. Als er erfuhr, dass die gar nicht in Österreich ist, sondern derzeit im Ausland, bemerkte er den Betrug und rief die Polizei.
(rep)