Tierische Liebe

Penis viel zu groß für Sex – trotzdem gibt es Nachwuchs

Normalerweise pflanzen sich alle Säugetiere auf dieselbe Weise fort – sie haben Sex. Bei der Breitflügelfledermaus steht aber die Anatomie im Weg. 

Heute Tierisch
Penis viel zu groß für Sex – trotzdem gibt es Nachwuchs
Der Penis der männlichen Breitflügelfledermaus passt unter keinen Umständen in die Vulva des Weibchens. Wie wird sich hier also geliebt?
(Symbolbild) Getty Images/iStockphoto

Forschende der Universität Lausanne (Schweiz) veröffentlichten kürzlich einen Bericht in der Fachzeitschrift "Current Biology". Da der Penis der männlichen Breitflügelfledermaus für eine tatsächliche Penetration des Weibchens viel zu groß und viel zu lang ist, stellte man sich seit Jahren bereits die Frage, wie es hier zu Nachwuchs kommen würde. Nun gibt es endlich Antwort. 

Eine lange Umarmung tut's auch

Das unverhältnismäßig große Glied der Fledermausbuben war schon seit Längerem bei Biologen im Gespräch, doch tatsächlicher Geschlechtsverkehr bei Fledermäusen ist noch ein recht unerforschtes Themengebiet. Wenn sich ein Fledermauspärchen nämlich in inniger Umarmung hält, konnte man von dem tatsächlichen Akt nichts mehr sehen, weshalb dies Raum für Spekulationen ließ. Durch mehrere Kameras konnte nun endlich Licht ins buchstäblich Dunkel gebracht und die Kopulation beobachtet werden. 

Wie bereits angenommen, fand zwischen den Tieren keine Penetration statt. Obwohl sich die Schwellkörper des Penis' vergrößerte, diente das Geschlechtsteil "nur" als Distanzverkürzung zu der Vulva des Weibchens. Das Männchen tastete sich mit dem Penis vorsichtig vorwärts, bis sich beide Geschlechtsteile berührten und es so offenbar zu einer Paarung kam. 

Lange Liebe

Bei insgesamt 97 beobachteten Paarungen dauerte kein Liebespiel unter 45 Minuten. Ein besonders romantisches Pärchen brachte es sogar auf 13 Stunden. Respekt! In den nächsten Monaten soll das Paarungsverhalten noch wesentlich intensiver studiert werden. 

red
Akt.