Wong ist nicht gleich Wong

Peinlich! Auktionshaus nennt falschen Klimt-Käufer

Panne nach der Auktion im Kinsky, bei der das Gemälde "Bildnis Fräulein Lieser" um 30 Millionen ersteigert wurde. Es wurde der falsche Käufer genannt.

Wien Heute
Peinlich! Auktionshaus nennt falschen Klimt-Käufer
Die Gebote für Klimts "Bildnis Fräulein Lieser" überschlugen sich.
ALEX HALADA / AFP / picturedesk.com

Ein (menschlich) verständlicher, aber professionell fataler Fehler unterlief am Mittwoch dem Geschäftsführer des Auktionshauses Kinsky, Ernst Ploil: Nach der Versteigerung des Klimt-Gemäldes "Bildnis Fräulein Lieser" für die Rekordsumme von 30 Millionen Euro verkündete Ploil vor den versammelten Medien: "Ich bin ermächtigt zu sagen, dass das Bild an die Sammlung 'Home Art' in Hongkong geht", wie das "Profil" berichtete.

Hinter "Home Art" steht die Hongkong-Chinesin Rosaline Wong. Und an eine Wong ging das Höchstgebot auch – allerdings an Patti Wong. Der Spross einer Bankerfamilie war fast 32 Jahre lang für das Auktionshaus Sotheby's beschäftigt, seit 2023 führt sie ihre eigene Kunstberatungsfirma.

Auktionshaus gesteht Fehler ein

Zähneknirschend gab das Kinsky daher am Freitag in einer Aussendung den peinlichen Fehler zu: "In Stellungnahmen nach der Auktion ist der falsche Eindruck entstanden, Käufer des Gemäldes sei 'Home Art'. Das ist nicht richtig. Das Kunstwerk ist vielmehr von Patti Wong & Associates für einen anonymen Kunstsammler aus Hong Kong erworben worden. Patti Wong & Associates hat nicht Home Art vertreten."

Gustav Klimts "Fräulein Lieser" tauchte in Privatbesitz auf, bisher gab es nur Schwarz-Weiß-Fotos davon.
Gustav Klimts "Fräulein Lieser" tauchte in Privatbesitz auf, bisher gab es nur Schwarz-Weiß-Fotos davon.
Bildarchiv ÖNB Kinsky

Schon vor der Bestbieter-Panne gab es für das Kinsky einen Dämpfer: Obwohl Gustav Klimts Spätwerk für insgesamt 35 Millionen Euro (inklusive Aufgeld) den Besitzer wechselte und damit einen neuen österreichischen Versteigerungsrekord erzielte, hatte das Auktionshaus mit einem höheren Preis gerechnet. Der Schätzwert lag bei 30 bis 50 Millionen, ein Erlös von 70 Millionen wurde für möglich gehalten.

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS

    Zuschlag ging an Patti Wong

    Doch es gab nur drei Gebote, bereits nach wenigen Minuten ging der Zuschlag an Patti Wong. Für diese war der Kauf des Gemäldes übrigens ein (finanzieller) Klacks: Im Vorjahr ersteigerte sie um 99,57 Millionen Euro in London das Bild "Dame mit Fächer" – ebenfalls ein Klimt-Werk.

    Wer sich nun über Klimts "Fräulein Lieser" freuen darf, bleibt ein Geheimnis. Das Bild galt rund 100 Jahre lang als verschollen, befand sich in österreichischem Privatbesitz. Aufgrund des großen Interesses wird es am 29. und 30. April sowie am 2. und 3. Mai im Kinsky für die Öffentlichkeit ausgestellt.

    red
    Akt.