Über 2,5 Kilo Kokain

Patient verkaufte Drogen aus dem Krankenbett

Ein Steirer (23) soll aus dem Spital Club-Besucher mit großen Mengen Koks, Ecstasy und Speed versorgt haben. Vor Gericht hatte er Erinnerungslücken.

Österreich Heute
Patient verkaufte Drogen aus dem Krankenbett
Ein Steirer (23) soll aus dem Spitalsbett Party-Drogen in großen Mengen verkauft haben.
Getty Images (Symbol)

Ein 23-Jähriger soll sein illegales Geschäftsmodell bereits vor sieben Jahren gestartet haben. 2021 wurde der Steirer verhaftet, weil er Party-Drogen an Gäste einer Großdisco verkauft haben soll. Nach der U-Haft erkrankte der Mann, der wegen Suchtgifthandels angeklagt wurde. Er musste wochenlang im Spital bleiben und führte das als Grund an, nicht vor Gericht erscheinen zu können. 

"Er war aber gesund genug, den Drogenhandel auszubauen und zu intensivieren", betonte Staatsanwältin Eva Pachernigg beim Prozess diese Woche, so die "Kleine Zeitung". Aus dem Krankenbett heraus soll der Angeklagte 2,5 Kilo Kokain, zehn Kilo Amphetamine und 900 Stück Ecstasy verkauft haben. Ein anderer Dealer – "ein echter Profi" – lieferte die Drogen offenbar für den Steirer aus.

Vermieter fand Drogen in Container

Trotzdem vermeintlicher Krankheit soll sich der 23-Jährige im Spital genau organisiert haben: "Er hatte drei Telefonnummern, fünf verschiedene Handys, eine Videoüberwachung vor seiner Wohnung, kommunizierte unter mehreren Accounts auf Snapchat", so die Staatsanwältin weiter. In der Folge soll der Angeklagte über einen Mittelsmann einen Container gemietet haben, um die Drogen dort zu lagern. Der Vermieter "roch jedoch Lunte", fand die heiße Ware und zeigte den dealenden Patienten an.

Der Angeklagte ist zwar teilgeständig, doch er hat "keine Erinnerungen an die Mengen", wundert sich die Staatsanwältin. Es sei nicht der Drogenkonsum gewesen, die ihren Mandanten vergesslich gemacht hätte, so seine Verteidigerin Christine Lanschützer. "Die vielen Narkosen haben sein Gedächtnis geschwächt." Die Drogen im Container seien auch nicht seine gewesen, der 23-Jährige hätte sie "nur in Kommission" gehabt. Nun werden weitere Zeugen einvernommen, der Prozess wird deshalb vertagt.

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    Montage: Helmut Graf, Sabine Hertel

    Auf den Punkt gebracht

    • Ein 23-jähriger Mann aus der Steiermark wird beschuldigt, illegal Drogen aus dem Krankenbett verkauft zu haben, obwohl genau dafür bereits angeklagt war und sich im Krankenhaus befand
    • Er soll während seines Aufenthalts 2,5 Kilo Kokain, zehn Kilo Amphetamine und 900 Ecstasy-Pillen verkauft haben
    • Obwohl er teilgeständig ist, fehlt ihm angeblich die Erinnerung an die großen Mengen Drogen, die er verkauft haben soll
    red
    Akt.