Wirtschaft

Parmesan wird knapp! Italiens Landwirte schlagen Alarm

Parmesan und Pasta – Das gehört zusammen wie der sprichwörtliche Deckel auf den Topf. Aber der Hartkäse könnte bald nur noch schwer zu erwerben sein.

Jochen Dobnik
Dem beliebten Parmigiano Reggiano droht der Hitzekollaps.
Dem beliebten Parmigiano Reggiano droht der Hitzekollaps.
Getty Images

Die schwerste Dürre seit 70 Jahren macht den italienischen Landwirten gerade ordentlich zu schaffen. Der Fluss Po, der Norditalien von den Cottischen Alpen bis zur Adria durchkreuzt, weist einen besorgniserregenden Tiefststand auf. Das könnte auch weitreichende Auswirkungen auf die Regale der heimischen Supermärkte und Diskonter haben.

Wie die HNA berichtet, könnten die Parmesan-Produkte bald völlig aus dem Angebot verschwinden oder zumindest deutlich teurer werden. Denn vom Wasser des längsten italienischen Flusses ist auch die Region abhängig, in welcher der Hartkäse hergestellt werden darf.

Parmesan droht Hitzekollaps

Laut den Vorschriften der DOP (Denominazione d'Origine Protetta), dem italienischen Siegel für Produkte mit geschützter Herkunftsbezeichnung, darf ein Parmigiano Reggiano nur in den Provinzen Parma, Reggio Emilia, Modena, Bologna westlich des Reno sowie Mantua östlich des Po produziert werden.

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    Italien kämpft seit Wochen gegen die sinkenden Wasserbestände und Trockenheiten.
    Italien kämpft seit Wochen gegen die sinkenden Wasserbestände und Trockenheiten.
    REUTERS

    Schon jetzt musste die Herstellung deutlich heruntergefahren werden, da weniger Milch in den Molkereien ankommt, die den Qualitätsstandards entspricht. Ein Beispiel dafür ist die von Simon M.. Er erzählt CNN, er habe 300 Rinder, welche mit Wasser versorgt werden müssen. Seine Milchkühe produzierten rund 30 Liter Milch am Tag. Sobald seine Rinder aber nicht mindestens 100 Liter Wasser zum Trinken bekommen, entspricht auch die Milch nicht mehr den strengen Normen, welche für das Gütesiegel des Parmesans eingehalten werden müssen – ein großes Problem beim derzeitigen Wassermangel!

    Noch ist unklar, wie stark und wie schnell sich diese Krise auf die Supermarktregale hierzulande auswirken könnte. Doch Engpässe sind durchaus denkbar. Laut Statistik Austria wurden bereits im ersten Quartal knapp 17 Prozent weniger Parmesan nach Österreich importiert als im Jahr davor – Tendenz steigend.