Bettwanzen-Plage zu Olympia?
Parasiten-Alarm: Hotels holen Kammerjäger und Spürhunde
Jetzt rüsten sich Pariser Hotels vor den Olympischen Spielen gegen Ungeziefer-Befall. Die Reservierungen für eine Inspektion häufen sich.
Außergewöhnlichen Vorbereitungsmaßnahmen für die Olympischen Spiele 2024 in Paris. Um dem Ansturm der Besucherinnen und Besucher gerecht zu werden, sollen die Öffis massiv ausgebaut werden – so weit, so normal. Ärger wurde laut, weil für Gäste die Preise steigen sollen. Zur Bekämpfung der Bettwanzen-Plage, die Paris seit Monaten zwickt, ziehen die Pariser Hotels nun Kammerjäger und Bettwanzenspürhunde zur Hilfe.
Bei den Insektenbekämpfern im Großraum Paris häuften sich die Reservierungen für eine Inspektion von Hotelzimmern mit Spürhunden, berichtete die Zeitung "Le Parisien". Hotels unternehmen demnach große Anstrengungen, um sicher zu gehen, dass ihre Quartiere frei von Bettwanzen sind. Die Hotels hätten keine Lust auf Negativreklame mit dem Foto einer Bettwanze auf einer Buchungsplattform, also organisierten sie präventiv eine Überprüfung der Zimmer, sagte der Präsident des Syndikats der Experten für die Erkennung von Bettwanzen durch Hunde, Sébastien Pizzocaro, der Zeitung.
Tierische Kammerjäger sind die Hoffnung
"Vor der Ankunft der großen Touristenwellen kann so ein frühzeitiger Befall festgestellt werden." Pro untersuchtem Zimmer sollen rund 30 Euro anfallen. Wenn tatsächlich Bettwanzen gefunden würden, könnten die Insektenbekämpfer diese mit einer Dampfbehandlung ausrotten. Zur Bekämpfung der Parasiten setzen die Hoteliers neben Kammerjäger und Chemikalien auf Bettwanzen-Spürhunde. Ihr Vorteil: Die tierischen Kammerjäger können auch hinter Möbel und Tapeten und in Spalten und Ritzen "schauen". Sie erkennen auch die kleinsten Bettwanzenspuren, wie Bettwanzen-Eier, die für das menschliche Auge kaum zu entdecken sind.
Die Sommerspiele finden vom 26. Juli bis 11. August 2024 statt, die Paralympischen Spiele direkt im Anschluss vom 28. August bis zum 8. September 2024.
Bettwanzen auch in Zügen und Kinos
Im vergangenen Sommer war in Frankreich eine regelrechte Hysterie um Bettwanzen ausgebrochen. Auch Nachtzügen der ÖBB, die aus Paris kamen, meldeten verstärkt die Anwesenheit der Parasiten. Kinos und andere Orte waren ebenfalls kontaminiert - oft wurden entsprechende Fotos der Schädlinge veröffentlicht – es gab Imageschäden für die betroffenen Institutionen. Wie die Behörden mitteilten, nahm die Verbreitung von Bettwanzen in Frankreich in den letzten Jahren tatsächlich zu. Zwischen 2017 und 2022 waren demnach geschätzte elf Prozent aller französischen Haushalte von Bettwanzen betroffen.