COP28 in Dubai
Papst nimmt erstmals an Weltklimakonferenz teil
Der 86-Jährige gab bekannt, dass er vom 1. bis 3. Dezember zu dem Klima-Gipfeltreffen COP28 ins arabische Emirat Dubai reisen werde.
Papst Franziskus will in diesem Jahr zum ersten Mal an einer Weltklimakonferenz teilnehmen. Das kündigte das Oberhaupt der katholischen Kirche im italienischen Fernsehsender Rai an. Der 86-Jährige gab bekannt, dass er vom 1. bis 3. Dezember zu dem Gipfeltreffen COP28 ins arabische Emirat Dubai reisen werde. "Ja, ich werde nach Dubai fahren", sagte der Argentinier.
In den vergangenen Jahren hatte es mehrfach Spekulationen gegeben, dass der Papst an einem Klimagipfel teilnehmen könnte. Bisher kam es dazu aber nie. Franziskus hat in Predigten und Gebeten immer wieder vor den Auswirkungen des Klimawandels gewarnt.
Klimakonferenz könnte "ein Wendepunkt sein"
Unlängst übte Papst Franziskus scharfe Kritik an der Leugnung des Klimawandels, die auch in der katholischen Kirche selbst anzutreffen sei. In dem acht Jahre nach seiner Klima-Enzyklika und wenige Wochen vor der Ende November in Dubai beginnenden COP28 veröffentlichte der Papst im Oktober ein apostolisches Schreiben namens "Laudate Deum" (lobet Gott).
In diesem rief Franziskus angesichts sich häufender Extremwetterereignisse zu "verbindlichen Formen der Energiewende" auf, die "effizient", "verpflichtend" und leicht zu überwachen sein müssten.
Die am 30. November beginnende Weltklimakonferenz in Dubai könne "ein Wendepunkt sein", schrieb Franziskus. Ein solcher Wendepunkt könne beweisen, dass alles, was seit dem ersten Umweltgipfel in Rio de Janeiro im Jahr 1992 getan wurde, "ernsthaft war und sich gelohnt hat".
Papst fordert Beschleunigung der Energiewende
Der Papst drückte zudem seine Hoffnung aus, dass die COP28 zu "einer deutlichen Beschleunigung der Energiewende mit wirksamen Verpflichtungen" führe. "Allein mit einem solchen Prozess wäre es möglich, die Glaubwürdigkeit der internationalen Politik zurückgewinnen", schreibt Franziskus weiter. Nur auf diese "konkrete Weise" werde es möglich sein, "das Kohlendioxid nennenswert zu reduzieren und rechtzeitig die schlimmsten Übel zu vermeiden". Mit Blick auf das vielfach kritisierte COP-28-Gastgeberland, die Vereinigten Arabischen Emirate, schreibt Franziskus, der Golfstaat gelte zwar als "großer Exporteur fossiler Energie", habe aber "erhebliche Investitionen in erneuerbare Energien" getätigt.
Franziskus warnte vor Mutlosigkeit mit Blick auf den Klimawandel. "Zu sagen, dass man sich nichts zu erwarten braucht, gleiche einer Selbstverstümmelung", schreibt der Pontifex. "Denn es würde bedeuten, die gesamte Menschheit, insbesondere die Ärmsten, den schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels auszusetzen."