Welt
Papst lässt sich von Corona nicht aufhalten
Papst Franziskus sagt vorerst seine Termine nicht ab. Obwohl er selbst besonders gefährdet sein soll.
Während Norditalien seit zehn Tagen unter Corona-Quarantäne steht, 50.000 Menschen in rund zehn Orten weder rein noch raus dürfen und auch die Kirchen geschlossen und Gottesdienste gestrichen wurden, will Papst Franziskus weitermachen. Am Aschermittwoch bei der Generalaudienz sprach er kurz das Virus an.
Vatikan: Weihwasserbecken geleert, Desinfektionsmittel aufgestellt
Zum Beginn der Fastenzeit betonte er, zu den Gläubigen am Petersplatz - viele von ihnen waren mit Masken ausgerüstet - sein Mitgefühl für die an dem Virus-Erkrankten. Er sei dem medizinischen Personal nahe sowie auch dem Zivilschutz und all jenen, die sich für einen weiteren Ausbruch des Virus einsetzten.
Im Vatikanstaat selber geht vorerst alles weiter seinen gewohnten Gang. Allerdings stehen nach Aussage von Vatikansprecher Matteo Bruni ein Arzt und eine Pflegekraft des vatikanischen Gesundheitsdienstes in ständiger Bereitschaft, um sich gegebenenfalls um Menschen mit auffälligen Symptomen zu kümmern. Zudem würden einzelne größere Versammlungen in geschlossene Räumen verlegt.
In der Kirche am Anna-Tor wurde wie in vielen Kirchen Italiens inzwischen das Weihwasserbecken geleert, in das Gläubige sonst ihre Fingerspitzen tauchen, um sich zu bekreuzigen. Zudem wurden an Eingängen in den Vatikanstaat Desinfektionsmittel-Spender aufgestellt. Der vatikanische Gesundheitsdienst stehe in ständigem Kontakt mit dem Gesundheitsministerium und den zuständigen Behörden der Region Latium.
Papst Franziskus hat nur verminderte Lungenkapazität
Papst Franziskus (83) musste im Alter von 21 Jahren nach einer schweren Lungenentzündung operiert werden. Drei Zysten wurden damals entfernt. Seitdem lebt er mit einer verminderten Lungenkapazität und sei demnach Teil einer eher gefährdeten Gruppe. Aufgrund des Corona-Virus gab es in Norditalien mehrere Tote und hunderte Infizierte.