Lungenentzündung

Papst Franziskus verlässt nach fünf Wochen Spital

Nach mehr als fünf Wochen im Spital darf Franziskus zurück in den Vatikan. Zuvor will er aus der Klinik erstmals wieder den Segen spenden.
20 Minuten
23.03.2025, 07:01

Nach mehr als fünf Wochen stationärer Behandlung im Spital darf Papst Franziskus in den Vatikan zurückkehren. Am Sonntag wird das 88 Jahre alte Oberhaupt der katholischen Kirche aus der Gemelli-Klinik entlassen, wie die behandelnden Ärzte mitteilten. Franziskus' Zustand habe sich zuletzt stetig verbessert. Er könne deswegen wieder in seiner Residenz im Vatikan leben, sagte der Mediziner Sergio Alfieri. Dort soll er weiter ärztlich betreut werden.

Franziskus leide zwar nicht mehr an der beidseitigen Lungenentzündung, dennoch sei er nicht vollständig von der komplexen Infektion mit mehreren Erregern geheilt, erklärte Alfieri. Der Arzt sprach von einer "guten Nachricht, auf die die ganze Welt gewartet hat". Gemeinsam mit dem Arzt Luigi Carbone leitete er das medizinische Team im Spital, das den Papst behandelte.

Zwei Monate Ruhe für Papst im Vatikan

Die behandelnden Ärzte verordneten Franziskus nun zwei Monate Ruhe. Erst danach dürfe er wieder seinen gewohnten Arbeitsrhythmus aufnehmen. In seiner Residenz wird er auch weiterhin über einen Schlauch in der Nase mit Sauerstoff versorgt. Auch die Atem- und Bewegungstherapie geht weiter.

Auf die zuvor angewandte nicht-invasive mechanische Beatmung mit einer Maske auf Nase und Mund könne inzwischen verzichtet werden. Nach seinen Anfällen akuter Atemnot musste Franziskus diese über Nacht tragen. Künstlich beatmet etwa durch Intubation wurde er nach Angaben der Ärzte aber nie.

Erster öffentlicher Auftritt vor Entlassung

Wenige Stunden vor der kurzfristig anberaumten Pressekonferenz in der Klinik teilte der Vatikan zudem mit, dass sich der gebürtige Argentinier am Sonntag erstmals wieder öffentlich zeigen will. Dazu will Franziskus nach dem traditionellen Sonntagsgebet aus der Klinik den Segen spenden. Vatikan-Sprecher Matteo Bruni sagte, die Entlassung erfolge nach diesem Auftritt.

Am 14. Februar wurde Franziskus wegen einer schweren Bronchitis in die Klinik im Nordwesten der italienischen Hauptstadt gebracht. Zuvor weigerte er sich nach Angaben aus seinem Umfeld, sich im Spital behandeln zu lassen. Später entwickelte sich eine komplizierte Lungenentzündung. Zwischenzeitlich schwebte Franziskus in Lebensgefahr, er erlitt mehrere Anfälle akuter Atemnot.

Nachricht über Entlassung kam überraschend

Seit der Einlieferung vor mehr als fünf Wochen veröffentlichte der Vatikan nur ein einziges Foto des Papstes. Auf diesem ist er von hinten vor einem Altar in der Kapelle im zehnten Stock der Klinik zu sehen. Franziskus meldete sich zudem mit einer Audiobotschaft zu Wort, die vor wenigen Wochen vor zahlreichen auf dem Petersplatz versammelten Gläubigen abgespielt wurde.

Die Vorfreude bei Gläubigen war daher groß, als der Vatikan bekanntgab, dass der Papst sich am Sonntag erstmals wieder in der Öffentlichkeit zeigen wird. Zum traditionellen Angelus-Gebet will sich Franziskus an einem Fenster der Klinik für einen Gruß und Segen zeigen. Die Überraschung über die Nachricht der bevorstehenden Entlassung aus der Klinik war entsprechend noch größer.

Franziskus selbst habe bereits seit einigen Tagen auf eine baldige Rückkehr in den Vatikan gehofft, erklärten die Ärzte. Er gilt als arbeitsbesessen und schwieriger Patient. Alfieri fügte hinzu, die Besserung des Gesundheitszustandes des Papstes verlaufe derzeit sehr zügig. Wenn sich dieser Trend fortsetze, sei auch ein früheres Ende der Ruhephase möglich.

Was passiert nach der Entlassung?

Alfieri sagte, der Papst müsse sich nun an die Empfehlungen der Ärzte halten. Anfang April ist eigentlich ein Treffen mit dem britischen König Charles geplant. Auch eine geplante, aber nie bestätigte Reise des Papstes in die Türkei im Mai steht sozusagen auf dem Programm. Es ist jedoch unklar, in welcher Form offizielle Treffen, Veranstaltungen und Reisen künftig möglich sein können.

Ungewiss ist weiterhin auch, ob der Papst im nächsten Monat an den großen Osterfeierlichkeiten teilnehmen kann. Normalerweise sind diese ein Veranstaltungsmarathon für den Pontifex. In diesem Jahr sind besonders viele Pilger in Rom, weil 2025 nach katholischem Verständnis ein Heiliges Jahr ist.

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