Welt
Mittelmeer spült lebloses Kleinkind (3) an Land
Die griechische Küstenwache machte gestern einen traurigen Fund: Sie fanden an einem Strand der Insel Naxos den leblosen Körper eines Kleinkindes.
Vor fast zwei Wochen gingen vor der griechischen Küste Boote mit Geflüchteten unter. In den letzten Tagen haben die Behörden in Griechenland vermehrt Leichen in der Ägäis entdeckt: Gestern fanden sie die Leiche eines etwa drei Jahre alten Kindes am Strand auf Naxos. In den letzten drei Tagen waren außerdem vier weitere Leichen gefunden worden.
Laut Behörden handelt es sich um Geflüchtete, die seit dem Kentern ihrer Boote Ende Dezember vermisst werden. Derzeit werden in dieser Region keine weiteren Personen vermisst.
Große Zahl an Todesopfern
Vor der Ferieninsel Palos waren 16 Leichen geborgen worden, nördlich von Kreta waren es elf. In der Nähe von Folegandros sind drei Menschen ertrunken. Man vermutet, dass die Zahl der Todesopfer noch höher sein könnte. Ein Sprecher der Küstenwache betonte, dass Dutzende Personen noch vermisst werden. Die Menschen hätten versucht, direkt aus der Türkei durch die Ägäis nach Kalabrien in Italien zu gelangen.
Schäden und Lecks auf veralteten Booten als Ursache
Die griechische Küstenwache vermutet, dass rund 11.000 Menschen in den vergangenen Monaten auf dieser Route Italien erreichen konnten. Die Fahrt über das Mittelmeer dauert jedoch sehr lange und es kommt häufig zu Maschinenschäden und Lecks auf den oft veralteten Booten, die Schlepperbanden den Menschen verkaufen. Die genaue Zahl der Todesopfer ist nicht bekannt.