Oberösterreich

Ortschef: "Corona rettete mir mein Leben!"

Es ist wohl eine der ungewöhnlichsten Corona-Geschichten: Eine Corona-Infektion rettete dem oö. Politiker Adi Hinterhölzl (55) das Leben.

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Mittlerweile kann Adi Hinterhölzl schon wieder in seine geliebten Berge gehen.
Mittlerweile kann Adi Hinterhölzl schon wieder in seine geliebten Berge gehen.
privat

Es können wohl nur wenige sagen, dass sie Corona ihr Leben zu verdanken haben. Beim Bürgermeister von Eidenberg (Bez. Urfahr-Umgebung), Adi Hinterhölzl (55, ÖVP), ist das allerdings genau so. Denn dank Corona wurde bei ihm eine lebensbedrohende Krebserkrankung entdeckt. Und das kam so:

Vor knapp einem Jahr hatte Hinterhölzl eine Corona-Infektion. Nicht symptomlos, aber auch nicht schwerwiegend. Der Orts-Chef hatte kurz seinen Geruchs- und Geschmacksinn verloren. "Ich hab' bemerkt, dass was nicht stimmt, weil ich in der Früh den Speck im Kühlschrank nicht gerochen hab'", erzählt er im Gespräch mit "Heute". Und weil er auch Kopfschmerzen hatte, nahm er Tabletten.

Doch nach vier Tagen traten plötzlich Probleme auf. Hinterhölzl bekam innere Blutungen, vermutlich ausgelöst durch Corona und die Medikamente. Und weil seine Blutwerte immer schlechter wurden, musste er schließlich sogar ins Krankenhaus eingeliefert werden. 

Als gastrointestinaler Stromatumor (GIST) wird ein seltener bösartiger Bindegewebstumor (Sarkom) des Magen-Darm-Traktes (Gastrointestinaltrakt, von gr. Gaster „Magen“ und lat. Intestinum „Darm“) bezeichnet. Gastrointestinale Stromatumoren treten am häufigsten im Bereich des Magens auf und verursachen unspezifische Beschwerden. (Quelle: Wikipedia)

Dann der Schock! Nach einer Magenspiegelung, einer Computertomografie und einer Ultraschalluntersuchung die niederschmetternde Diagnose: Bei Adi Hinterhölzl wurde ein seltener – und vor allem lebensbedrohlicher – Krebs-Tumor (GIST-Tumor) entdeckt. Ein Schock für den Bürgermeister: "Mein Vater war in demselben Krankenhaus vor 32 Jahren an Krebs gestorben."

Doch nach dem ersten Schock, dann die Erleichterung: "Zum Glück hatte der Tumor erst einen Durchmesser von zweieinhalb Zentimetern und war vier Millimeter dick", so Hinterhölzl. Schon vier Wochen später wurde er entfernt. Und weil er eben so früh entdeckt wurde, konnte er vollständig entfernt werden.

"Das war ein Glücksfall, denn eigentlich entdeckt man diesen Tumor sehr selten so früh, weil er sich sehr gut versteckt und das macht ihn so gefährlich", sagt Hinterhölzl. Wäre er also wegen Corona nicht ins Krankenhaus gekommen, hätte man bei ihm nicht den Tumor gefunden.

Aufwachen auf der Kinderstation

Kurios übrigens: Weil zum Zeitpunkt der Operation alle Intensivbetten mit Corona-Patienten belegt waren, wurde Hinterhölzl auf eine andere Station verlegt. "Ich bin auf der Kinderstation aufgewacht, das werde sich sicher nicht vergessen. Außerdem gab es in meinem Zimmer ein Mühlviertler-Treffen. Da ist auch eine Dame aus St. Veit und ein Mann aus Gramastetten gelegen", erzählt er.

Mittlerweile ist Adi Hinterhölzl wieder voll fit. "Ich lebe jetzt bewusster, horche mehr auf meine Körper und betrachte vor allem die angeblich großen Probleme entspannter", sagt er. Und nach einem Jahr voller Unsicherheit ist er sich nun sicher: "Corona hat mir mein Leben gerettet."

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